Wenn der Cent nicht zählt
Kleinmünzen könnten aus dem Verkehr gezogen werden

Die Kosten der Herstellung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind höher als ihr Nominalwert. | Foto: Frauke Feind/Pixabay
  • Die Kosten der Herstellung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind höher als ihr Nominalwert.
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Ja, manchmal beschweren sie den Geldbeutel. Auch ich verzichte oft auf das Rückgeld, wenn beispielsweise mein Einkauf 19,98 beträgt und ich mit einem Zwanziger bezahle.

Es geht um die Ein- und Zwei-Cent-Münzen, die kleinsten Zahlungsmittel im Eurokreislauf. Sie sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Jedenfalls kursieren solche Pläne in der EU-Kommission.

Das Herstellen zumindest der Ein-Cent-Stücke sei teurer als ihr Wert, lautet ein Argument. Sie ordern, bereithalten, herausgeben sei beschwerlich. Auch auf den zusätzlichen bürokratischen Aufwand wird hingewiesen. Außerdem seien, auch laut Umfragen, vielen Menschen diese Münzen inzwischen ziemlich egal. In einigen EU-Mitgliedsstaaten sind sie bereits abgeschafft. Dort werde der Preis auf den nächsten Fünf- oder Zehn-Cent-Betrag auf-, beziehungsweise abgerundet.

Zu den Verteidigern gehört dagegen der Handelsverband Deutschland. 99-Cent-Angebote in den Läden wären dann nicht mehr möglich. Manches würde wahrscheinlich teurer, befürchten Verbraucherschützer und sind deshalb ebenfalls gegen die Abschaffung. Und es geht auch um Menschen, die ganz real, den Cent "dreimal umdrehen müssen", sowie insgesamt um den Wert des (Bar)Gelds.

Es ist zumindest nicht ganz abwegig, dass die EU-Pläne den Einstieg in ein weit größeres Vorhaben bedeuten könnten: das Aus für alle Münzen und Scheine und nur noch Karten als Zahlungsmittel. Solche Ideen gibt es schon länger. Irgendwann werden sie wahrscheinlich Wirklichkeit, aber ich hoffe, das dauert noch. Und ich möchte, dass der Cent so lange bleibt.

Sollen die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abgeschafft werden?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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