Neue Bibliothek wartet auf Geld
Bezirk und Senat prüfen Vorfinanzierung

Die Bruno-Lösche-Bibliothek wird wohl verschwinden. Ein Ersatzbau ist an der Turmstraße geplant.   | Foto: Ulrike Kiefert
  • Die Bruno-Lösche-Bibliothek wird wohl verschwinden. Ein Ersatzbau ist an der Turmstraße geplant.
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Die Mittelpunktbibliothek an der Turmstraße ist geldlich noch nicht abgesichert. Bezirk und Senat prüfen, ob der Neubau aus Rücklagen der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) vorfinanziert werden kann.

Der Neubau soll die Bruno-Lösche-Bibliothek an der Perleberger Straße ersetzen. Die ist längst zu klein, vom Konzept her veraltet und seit mehr als 50 Jahren nicht mehr grundsaniert worden. Außerdem will der private Eigentümer auf dem Grundstück Mietwohnungen bauen.

Geplant ist darum schon länger, den Neubau auf das unbebaute Areal an der Turmstraße 22 zu setzen, zwischen Postgebäude und Staatsanwaltschaft. Das Grundstück gehört dem Land Berlin. Ins Erdgeschoss und ersten Stock soll eine moderne Mittelpunktbiliothek mit Veranstaltungsräumen und Café einziehen. Die oberen Räume sind als Büros für die Berliner Staatsanwaltschaft gedacht. Verantwortlich für den Neubau sind gleich drei Behörden: die Senatsfinanzverwaltung, die Senatsjustizverwaltung (federführend) und das Bezirksamt.

Etwa 42 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Gesichert ist die Finanzierung noch nicht, was der Stadtteilvertretung (StV) Turmstraße Sorgen macht. Denn eine neue und moderne Bibliothek mit besucherfreundlichen Öffnungszeiten sei angesichts der bestehenden Defizite der Bildungs-und Kulturlandschaft im Stadtteil Moabit dringend notwendig, so StV-Sprecherin Sarah Schmitt. „Da die Bruno-Lösche-Bibliothek innerhalb der nächsten Jahre aufgegeben werden muss und es in Moabit keine andere geeignete Ersatzfläche gibt, könnte es sogar sein, dass diesem Stadtteil und seinen Bewohnern auf längere Sicht kein eigener Bibliotheksbau zur Verfügung steht.“

Der Bezirk allein kann die Finanzierung nicht stemmen. Nun soll geprüft werden, ob der Neubau aus Rücklagen der BIM vorfinanziert werden kann. Das sei das Ergebnis eines Gespräches mit den beiden Senatsverwaltungen, heißt es aus dem Bezirksamt. An den Baukosten beteilige sich der Bezirk dann über eine Refinanzierung als künftiger Mieter. Wann die Prüfung abgeschlossen ist, steht noch nicht fest. Auf Senatsebene müssen verschiedene Gremien beteiligt werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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