Diesjähriges Moabiter Kunstfestival „Ortstermin“ widmet sich dem Protest
Moabit. Angesichts Trump und AfD, der Flut von „Fake News“ und Online-Petitionen widmet sich das diesjährige Moabiter Kunstfestival „Ortstermin“ dem Thema Protest.
Am 30. Juni wird es wieder so weit sein. Für drei Tage wird Moabit zum Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen. „Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklung haben wir für 2017 das Thema Protest ausgewählt“, erläutern Christian Hamm, Julia Heunemann und Ralf F. Hartmann. Das Projektteam des Kunstvereins Tiergarten, der das Festival seit nunmehr zwölf Jahren konzipiert und organisiert, will mit „Protest – Aktuelle Formen demokratischer Teilhabe“ der Frage nachgehen, wie in einem demokratischen Gemeinwesen des 21. Jahrhunderts politische Meinungen und Standpunkte jenseits von Parlamenten geäußert werden können.
„Wie definieren wir Protest? Wie leben wir unseren eigenen Protest? Was haben Trump und AfD mit Protest zu tun? Politische Demo oder Online-Petition per Mausklick? Gibt es mehr Protest als früher? Führen mehr Informationen zu weniger politischer Orientierung? Was ist gut und was ist schlecht, wer entscheidet das?“, fragen die Festivalkuratoren. Bildende Künstler sind aufgerufen darzustellen, „was Protest heute bedeutet“ und welchen Stellenwert er für sie hat. Die Festivalmacher hoffen auf fruchtbare Diskussionen mit dem Publikum über neue Möglichkeiten der politischen Willensbildung. Am Festival teilnehmen können alle Kunstschaffenden, die in Moabit arbeiten oder wohnen.
Drei Formate bietet das Festival den teilnehmenden Künstlern: den eigentlichen „Ortstermin“ vom 30. Juni bis 2. Juli mit offenen Ateliers, Ausstellungen und Veranstaltungen in Moabit für jeden Künstler oder Kulturakteur, eine Ausstellung zum Thema in der Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten, Turmstraße 75, vom 30. Juni bis 29. Juli (bewerben dafür können sich nur Moabiter Künstler) und zu guter Letzt eine Ausstellung im Freien auf gut dreieinhalb mal zweieinhalb Meter großen Plakatflächen vom 30. Juni bis 22. Juli. Zugelassen sind bei Letzterem alle Berliner Künstler. Eine Jury wählt die Arbeiten für beide Ausstellungen aus. „Wir freuen uns auf Bewerbungen mit konkreten Arbeiten oder Projekten“, so Hamm, Heunemann und Hartmann.
Der Anmeldeschluss für alle drei Formate ist der 2. April. Alle weiteren Informationen und ein Anmeldeformular finden Interessierte im Internet zum Herunterladen unter www.kunstverein-tiergarten.de. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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