Verordnete fordern Rückkauf des einstigen Seniorenwohnhauses am Hansa-Ufer
Die Verordneten forderten darüber hinaus, für das Grundstück umgehend den Verkehrswert ermitteln zu lassen. Er sei Grundlage für eine Grundstücksbewertung, die für Diskussion und Verhandlung mit dem jetzigen Eigentümer der Immobilie gebraucht werde. Es dürfe nicht sein, dass die zum Teil hochbetagten Bewohner am Hansa-Ufer "letztendlich noch körperlich die Leidtragenden einer verfehlten Wohnungspolitik" werden würden, so Franziska Briest, Frank Bertermann und Marc Urbatsch von den Bündnisgrünen. Sie hatten den Antrag eingebracht.
Das Land Berlin hatte das Seniorenwohnhaus zum 1. Januar 2008 an das schwedische Unternehmen Akelius verkauft, ohne die mit den Bewohnern zuvor vereinbarte Klausel für ein sorgenfreies Wohnen bei kleiner Rente festzuschreiben. Die meisten Mieter am Hansa-Ufer sind zwischen 70 und 90 Jahre alt. Akelius plante weitreichende Modernisierungen und Umbauten sowie einen Neubau. Von den Modernisierungen und Umbaumaßnahmen hat der Investor für die nächsten drei bis fünf Jahre Abstand genommen, nicht aber vom Neubauvorhaben.
Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt sei bekanntlich angespannt, gerade für Menschen mit schmalem Geldbeutel, so die Autoren des Antrags. Das Land Berlin stehe in der Pflicht, hier einen Ausgleich zu schaffen. Sollte das Land in seinen Rückkaufbemühungen erfolgreich sein, wären die Voraussetzungen für bezahlbaren Wohnraum auch für alte Menschen in Moabit geschaffen, meinen Briest, Bertermann und Urbatsch. Das Haus am Hansa-Ufer könne dann in Absprache mit den Bewohnern dennoch saniert werden - nach einem Sozialplan, den der Bezirk steuert. Gegenüber der Presse hatte sich Akelius schon vor der Abstimmung in der Bezirksverordnetenversammlung dahingehend geäußert, das Wohnhaus in Moabit nicht verkaufen zu wollen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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