Für die Bewohner am Hansa-Ufer gehen die Zugeständnisse nicht weit genug
Akelius übte sich aber in Mieter- und Medienschelte. In den vergangenen Monaten seien "falsche und unsachliche Anschuldigungen veröffentlicht" worden, teilen Geschäftsführer Pär Hakeman und Prokurist Ralf Spann mit. Die Mieterhöhung für die Senioren betrage nur null bis sieben Prozent. Für weitere 22 Mieter liege sie bei durchschnittlich 39 Euro monatlich. An der Wärmedämmung, an der Verglasung der haustypischen Laubengänge, an der Aufstockung und am Neubau im Hof hält das Unternehmen jedoch fest.
Akelius kündigte an, jedem Mieter ein verbindliches Angebot zur Mieterhöhung zu machen. Stimmen mehr als die Hälfte der Mieter mit ungekündigtem Mietvertrag der Modernisierung zu, wird sie ausgeführt. Sind es weniger als die Hälfte, wird Akelius das Vorhaben um bis zu fünf Jahre verschieben.
Die Senioren und ihre Mietervertretung wollen einen Aufschub um 15 Jahre. Sie sind bereit, vor Gericht zu ziehen. Sie wollen einen Gemeinschaftsraum, der diesen Namen auch verdient. Sie wollen keine Wärmedämmung an der Fassade. Und zur moderaten Mieterhöhung nach der Modernisierung sagt Eva-Maria Kaes von der Mietervertretung: "Die Mieterhöhung ist zwar vom Tisch, aber die Senioren sind nicht geschützt. Es gibt keine schriftlich fixierten Verträge."
Das Bezirksamt Mitte begrüßt das Akelius-Angebot. Es gehe deutlich über das hinaus, was im Jahre 2007 "realistischerweise vom Bezirksamt als Schutzklausel hätte vereinbart werden können", so Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Bündnsi 90/Die Grünen). Damals wurde das als Seniorenwohnhaus konzipierte Gebäude vom Liegenschaftsfonds meistbietend verkauft, Vereinbarungen zum Schutz der damals schon alten Mieter versäumt.
Von Dassel stellt klar, dass ein Rückkauf des Hansa-Ufers 5 nicht geplant ist. Und wenn dem Bezirksamt alle notwendigen baurechtlichen Vorgaben vorliegen, muss es Neubau und Aufstockung auch genehmigen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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