Politiker und Sozialarbeiter feiern zehnjähriges Bestehen der Birkenstube

Moabit. Die Birkenstube, der Drogenkonsumraum in Moabit, wurde vor zehn Jahren von der Vista-Gesellschaft für integrative soziale und therapeutische Arbeit und dem Drogenhilfeverein Fixpunkt eröffnet.

2400 Drogenkonsumenten kamen in der vergangenen Dekade in die Birkenstraße 51, darunter 13,6 Prozent Frauen, um ihre mitgebrachten, illegal erworbenen Drogen in zwei separaten Räumen mit insgesamt zwölf Plätzen zu konsumieren. Rund 90 000 Mal ist das geschehen. Über 40 Prozent der "Klienten" in der Birkenstube sind zwischen 28 und 37 Jahre alt. Seit 2013 sind annähernd die Hälfte der Menschen, die den Moabiter Konsumraum aufsuchen, Migranten. Sie stammen zumeist aus Polen, dem Baltikum und den ehemaligen GUS-Staaten.

In der Birkenstube können Drogenabhängige in einem geschützten Raum unter hygienischen Verhältnissen und medizinischer Kontrolle ihre Drogen einnehmen. Einen Todesfall gab es noch nie. Montags bis freitags können die Abhängigen aber auch für einen Euro zu Mittag essen, ihre Wäsche waschen und duschen. Das vierköpfige Team berät zudem ohne Anmeldung. Jedoch interessiert sich nur jeder zehnte Besucher der Fixerstube für eine Therapie.

Die Birkenstube sei "effektive Lebenshilfe", sagte Berlins Staatssekretärin für Gesundheit, Emine Demirbüken-Wegner (CDU), beim Besuch der Jubiläumsfeier am 30. Oktober. "Sie rettet Leben. Es ist schön und gut und wichtig, dass es sie gibt." Bürgermeister Christian Hanke (SPD) bedauert, dass dieses "Erfolgsmodell von Moabit", eingebunden in ein ganzes Netzwerk von Hilfsangeboten, in Berlin nicht weiter Schule gemacht habe.

Astrid Leicht von Fixpunkt wünscht sich eine bessere finanzielle Ausstattung der Birkenstube, damit die Öffnungszeiten verlängert werden können. Die Zahl der Neuzugänge, 150 bis 190 im Jahr, steige. Das Versorgungsangebot von 25 Stunden pro Woche sei allzu bescheiden. Vista-Geschäftsführer Rolf Bergmann hofft ebenfalls auf mehr Geld für seine Mitarbeiter, die einen "harten Job" machen. Bergmann fordert darüber hinaus auch rechtliche Änderungen, damit auch Menschen, die kontrolliert Ersatzstoffe statt Drogen einnehmen, betreut werden dürfen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 220× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 406× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.374× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.