Menschen mit wenig Geld vor Abzocke schützen
Moabit-Ost ist Modellkiez für „Verbraucher stärken im Quartier“

Wenn der neue Herd nur über Kredit angeschafft werden kann und dieser einem über den Kopf wächst, können vielleicht Kiezmitarbeiter des Projekts "Verbraucher stärken im Quartier" weiterhelfen. | Foto: KEN
  • Wenn der neue Herd nur über Kredit angeschafft werden kann und dieser einem über den Kopf wächst, können vielleicht Kiezmitarbeiter des Projekts "Verbraucher stärken im Quartier" weiterhelfen.
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Vor gut zwei Jahren ist das bundesweite Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ an den Start gegangen. Moabit-Ost ist seit Kurzem Modellquartier.

Die Verbraucherzentralen und deren Bundesverband VZBV wollen mit dem vom Bund geförderten Projekt Verbraucherschutz in die Stadtteile bringen. Zur Zielgruppe gehören Empfänger von Sozialleistungen, Senioren, Alleinerziehende, Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen, Flüchtlinge sowie Kinder und Jugendliche und deren Eltern; Menschen mit schmalem Geldbeutel, die schon eine hohe Handy- oder Stromrechnung in die Bredouille bringen kann.

„Insbesondere in strukturschwachen Stadtvierteln soll den Bewohnern da Unterstützung geboten werden, wo sie im ganz praktischen Alltag am nötigsten wird“, sagte Monika Büning, Teamleiterin von „Verbraucher stärken im Quartier“ im September 2017 in Bonn bei der Vorstellung des bis 2021 angelegten, 5,2 Millionen Euro teuren Projekts.

In Moabit-Ost wie in den übrigen Modellquartieren geht geschultes Personal auf Menschen zu, die den Weg in eine Verbraucherzentrale üblicherweise nicht finden. In sozial schwierigen Stadtvierteln würden Notlagen von Verbrauchern durch Abzocke ausgenutzt, erläutert VZBV-Vorstand Klaus Müller.

In der Selbsthilfe-Kontakt- und Beratungsstelle Mitte, Perleberger Straße 44, bietet die Verbraucherzentrale Berlin freitags von 11 bis 13.30 Uhr eine Quartierssprechstunde an. Jeder kann vorbeischauen und sich etwa zu Problemen beim Online-Shopping und Rechnung bezahlen, zu Versicherungen und Verträgen an der Haustür, zu Kontoführung, Kreditkarten, Inkassobriefen oder Energiesparen informieren. Die Verbraucherzentrale bietet auch Informations- und Aufklärungsveranstaltungen in Schulen, Seniorenheimen, Jugendeinrichtungen und Vereinen an.

Die Quartiersmitarbeiter stärkten mit ihrer gezielten Information und Unterstützung nicht nur die Selbsthilfe, sagt Dörte Elß im Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin. Die Betroffenen lernten zudem, mit ihrem Konsumverhalten und ihren Finanzen richtig umzugehen.

Für Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) steht das Thema Bildung in Moabit-Ost im Mittelpunkt. Das Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ sei vorbeugende Bildungsarbeit zum Verbraucherschutz. „Vor allem Jugendliche wollen wir hiermit besser erreichen“, von Dassel.

Infos unter Telefon 21 48 52 37, Moabit-Ost@vz-bln.de; www.verbraucherzentrale-berlin.de/moabit-ost

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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