Orco-GSG errichtet Berlins größte Photovoltaikanlage

Die Solarmodule auf dem Dach des Gewerbehofs Reuchlinstraße arbeiten schon. In fünf Wochen wird der gewonnene Strom ins Netz eingespeist. | Foto: KEN
  • Die Solarmodule auf dem Dach des Gewerbehofs Reuchlinstraße arbeiten schon. In fünf Wochen wird der gewonnene Strom ins Netz eingespeist.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. In Sachen Energiewende ist zumeist der steigende Strompreis ein bedeutender Faktor. Die Photovoltaik wandelt Sonnenlicht in Strom um und ist deshalb als Kostendämpfer attraktiv. Die Technik will jetzt auch Orco-GSG nutzen. Den Anfang hat das Unternehmen im Gewerbehof Reuchlinstraße gemacht.

Die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft wird bis zum Sommer die 140 Dächer ihrer 32 Gewerbehöfe in acht Bezirken mit 26 200 Solarmodulen versehen. Hersteller ist die einstige Berliner Firma Solon, die heute dem indisch-arabischen Unternehmen Microsol mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört. Es entsteht Berlins größte Photovoltaikanlage. Die Kollektoren decken insgesamt 43.000 Quadratmeter ab. Das entspricht der Größe von sechs Fußballfeldern. Sie erzeugen jährlich 5,8 Millionen Kilowattstunden Strom. Das erspart der Umwelt rund 5000 Tonnen Kohlendioxid. Etwa soviel, wie rund 400.000 neu angepflanzte Bäume abspeichern können. Zum Vergleich: Der Baumbestand im Tiergarten beträgt nur ein Zehntel.

Orco-GSG setzt schon seit längerer Zeit auf die Energiewende. Die Gesellschaft betreibt bereits sechs Blockheizkraftwerke und zwei eigene Ladesäulen für Elektro-Autos. "Wir werden Berlins größter Solarenergieerzeuger", sagt Geschäftsführer Oliver Schlink, der bei Orco-GSG für die Finanzen zuständig ist. Dafür wurde Ende 2013 die GSG-Solar als Betreibergesellschaft gegründet. Zunächst verbraucht das Unternehmen rund 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst, 70 Prozent werden ins Netz eingespeist. Ab 2015 sollen die 1200 Gewerbemieter des Unternehmens vom Ökostrom profitieren. Was die Kilowattstunde kosten wird, weiß Schlink noch nicht. Aber: "Wir werden sehr schnell sehr konkurrenzfähig sein." Wenn Orco-GSG dieses Neun-Millionen-Euro-Projekt angepackt hat, dann deshalb, weil die Gesellschaft sich einen Wettbewerbsvorteil ausgerechnet hat.

Drei Jahre dauerte es, bis die Finanzierung stand. 15 Prozent der Summe brachte Orco-GSG als Eigenkapital ein. Beinahe wäre das ehrgeizige Vorhaben gescheitert. Private Banken wollten keinen Kredit geben. Beigesprungen ist dann die Investitionsbank Berlin (IBB). "Wir fördern grüne Technologien. Das Projekt ist sinnvoll und banktechnisch machbar", so der IBB-Generalbevollmächtigte Matthias von Bismarck-Osten. Der IBB-Kredit mit einer Laufzeit von 20 Jahren stützt sich auf den Stromverkauf. Das Projekt sei ein wichtiger Schritt nach vorne, lobt Senator Michael Müller. Berlin plant, bis 2050 klimaneutral zu sein. "Wir müssen nicht nur für eine umweltverträgliche Energieerzeugung sorgen, sondern sie gleichzeitig auch bezahlbar machen." Unternehmen wie auch die öffentliche Hand hätten dabei eine Vorbildfunktion. "Auf den Dächern ist noch viel Platz."

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 860× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 839× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 539× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.039× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.924× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.