Neuköllner Modedesigner Philippe Werhahn hat viele unkonventionelle Ideen

Der Modedesigner Philippe Werhahn gehört seit sechs Jahren zu den vielen Künstler, die den Bezirk bunt und lebenswert machen. | Foto: KT
  • Der Modedesigner Philippe Werhahn gehört seit sechs Jahren zu den vielen Künstler, die den Bezirk bunt und lebenswert machen.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Neukölln. Der Reuterkiez hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Viele junge Leute haben den Start in ihre berufliche Zukunft gewagt. Viele Künstler sind in den Kiez gekommen. Sie haben leere Ladengeschäfte übernommen und sich eingerichtet.

So gibt es viele kleine Cafés, in denen auch Kunst und Kultur angeboten wird, Galerien und Ateliers. Zu den vielen Künstlern gehört auch der Modedesigner Philippe Werhahn. Er kam vor sieben Jahren aus der Lüneburger Heide nach Neukölln: "Ich liebe diese Gegend, es ist schon klasse, was sich hier entwickelt hat."

Philippe Werhahn wurde 1980 in einem kleinen Ort bei Lüneburg geboren. Studiert hat es in Mailand und seinen Abschluss als Designer gemacht. Noch während des Studiums gründete er 2006 in Mailand sein erstes Modelabel TingDing. "Nach dem Studium wollte ich meinen eigenen Weg finden", erklärte Werhahn. Ihn zog es in die weite Welt und er ging nach Afrika. In Nairobi hat Werhahn eine Schneiderschule geleitet. "Ich wollte den Menschen helfen, sich selbstständig zu machen." Seine Grundidee war, dass gerade in der Textilbranche jedes Jahr viele Tonnen Altkleider anfallen. Er zeigte den Menschen in Nairobi, wie sie aus alten Kleidern neue Röcke, Hosen und Hemden machen können. "Ich möchte ausrangierten Klamotten wieder in den Kreislauf zurückbringen", erklärte der Modedesigner. Dem Gedanken ist er bis heute treu geblieben. Aus alt mach neu.

Bei einem Urlaub in Berlin entdeckte er den Laden in der Bürknerstraße. "Ich fand den Laden genial", sagte Werhahn. Er bot Platz für Atelier und Werkstatt und hatte zusätzlich noch Wohnmöglichkeiten. Vor fünf Jahren hat er mit "Kollateralschaden" sein zweites Modelabel gegründet. "Wir arbeiten viel mit Bioprodukten", erklärte der Modemacher. Seine Modelle entstehen nicht auf dem Papier, sondern direkt an der Modepuppe.

Seine Mode ist ungewöhnlich und eigenwillig. Aus Hemden werden Kleider, aus Kleidern werden Pullover, aus Pullovern Röcke und umgekehrt. "Der Schnitt wird immer wieder variiert und für den jeweiligen Kunden angepasst", sagt Werhahn.

Gerade ist Philippe Werhahn aus Indien zurückgekommen. "Ich gebe dort an der Universität in Pune Workshops", berichtet der Modemacher. Er möchte auch in der 8-Millionen-Metropole den Frauen helfen, auf eigenen Beinen zu stehen. Dem Gedanken der Ökologie fühlt er sich nach wie vor verpflichtet. Er setzt sich dafür ein, dass das Geld auch beim Produzenten ankommt. Mit seinen beiden Modelabels möchte Philippe Werhahn auch für ein Umdenken in der Mode sorgen. "Auch Mode kann umweltschonend und ökologisch produziert werden."

Weitere Informationen: www.tingding.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.