Kampagne zum Gedenktag "Nein zur Gewalt gegen Frauen"
Vor den Augen der Nachbarn tötete erst kürzlich wieder ein Mann seine Frau bestialisch. Taten wie diese stehen in der Regel am Ende einer Entwicklung, in der Frauen schon lange Zeit Gewalt ertragen haben. "Jede fünfte Frau erfährt in ihrem Leben häusliche Gewalt, unabhängig von gesellschaftlichem Status, Bildung, Einkommen oder Ethnie", betont die Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler. Seit ihrem Amtsantritt 2004 widmet sie sich insbesondere diesem Thema, vermittelt Frauen im Bedarfsfall an Beratungsstellen oder Frauenhäuser. Und ist weiterhin bemüht, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. "Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern ein gesellschaftliches Problem." Dafür packt sie anlässlich des Internationalen Gedenktages "Nein zu Gewalt an Frauen" am 23. November Backwaren beim Kaisers Backshop in die Tüte.Passend bedruckt sind diese mit den Slogans "Gewalt kommt nicht in die Tüte", "Für ein Zuhause ohne Gewalt" und der Telefonnummer der BIG Hotline 611 03 00, wo Betroffene Hilfe finden. Auch weitere Alltagsgegenstände, darunter Brotboxen und Wandkalender, verteilt Edler am Aktionstag mit Unterstützung von Sponsoren und Helfern zwischen 16 und 18 Uhr in der Hermannstraße 58 a.
Mit der Kampagne will Edler über die umfassenden Hilfsangebote aufklären, aber auch diejenigen zum Handeln bewegen, die häusliche Gewalt in ihrer Umgebung beobachten. Aus Gesprächen mit Betroffenen kennt sie den Teufelskreis, in dem geschlagene, gedemütigte, vergewaltigte oder zwangsverheiratete Frauen sich bewegen: "Sieben Anläufe brauchen Frauen im Durchschnitt, bis sie es schaffen, die Gewaltspirale zu druchbrechen." Zwar habe sich das öffentliche Bewusstsein für das Thema seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetztes 2002 geändert. Die Zahl der Straftaten nimmt aber weiter zu. Einen Workshop zum Thema gibt es am 28. November von 10 bis 13 Uhr im Frauentreffpunkt Schmiede. Anmeldungen unter 56 82 49 01.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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