Schilleria Girls Club feiert zehnjähriges Jubiläum
Wenn die Schilleria in der Weisestraße 51 nachmittags ihre Tür geöffnet hat, ist hier immer was los. So auch an diesem Freitag. Im Eingangsbereich unterhalten sich zwei junge Frauen am Tisch. Ein paar Meter weiter sitzt ein Mädchen tief versunken über ihren Hausaufgaben. Nebenan in der Küche backen ein paar Mädchen Kekse und im Computerraum dahinter sitzen einige und twittern auf Facebook. "Auch die Schilleria ist jetzt Mitglied bei Facebook", erklärt die Einrichtungsleiterin Daniela Rohleder. "Wir sollten ja wissen, womit sich unsere Mädchen so beschäftigen." In der Tat wissen das die Mitarbeiterinnen der Schilleria wohl oft noch viel genauer als Eltern oder Lehrer. Einen Teil ihres Alltags verbringen hier 30 Mädchen an sechs Tagen in der Woche. "Wir bieten einen geschützten Raum für die Mädchen", erklärt Mitarbeiterin Anne Naumann. Hier machen sie ungestört ihre Hausaufgaben, Tanzen, Basteln, Kochen, sehen Filme, üben Selbstverteidigungspraktiken, spielen Theater oder Fußball. Sie können aber auch gezielte Unterstützung zum Schulabschluss bekommen, Bewerbungen schreiben oder Tipps zu Praktika und Ausbildung erhalten.
Auch Amra Omevovic, die gerade ein Praktikum bei einem Friseur absolviert, fand hier Hilfe: "Wir haben Angebote im Internet gesucht und danach Bewerbungen geschrieben", erzählt die 16-Jährige.
Auch bei Problemen vertraute sich Amra schon den Mitarbeiterinnen der Schilleria an. "Unsere Mädchen haben großes Vertrauen zu uns", weiß Rohleder. Seit einigen Wochen dreht sich fast alles um das Jubiläumsfest, das die Schilleria am 30. November von 15 bis 20 Uhr mit Nachbarn feiern will. In einer Theateraufführung, in der die Mädchen die Geschichte der Einrichtung in Auszügen vorführen, erfahren die Zuschauer, dass die Einrichtung vor zehn Jahren als Quartiersmanagement-Projekt begann. Seit 2005 gehört sie dem Verein MaDonna Mädchenkult.Ur e. V. an. Finanziert vom Bezirksamt und zum Teil von Sponsoren, hing die Zukunft der Schilleria schon öfter am seidenen Faden. Die Leiterin ist dennoch zuversichtlich: "Wir hoffen sehr, dass unsere Finanzierung auch im nächsten Jahr klappt."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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