Verlag zeichnet Kepler-Schule für Tauchprojekt aus

Tauchlehrerin Viola Sperling (Mitte), Aygül Atli (links) und Ozan Aslan im Herbst auf Tauchgang in Kroatien. | Foto: Wolfgang Pölzer
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Neukölln. Seit 20 Jahren unterrichten Joachim und Viola Sperling Schüler der siebenden bis zehnten Klasse im Wahlpflichtfach Tauchen. Für das Projekt wurden die beiden Lehrer und ihre Schüler vom Hamburger Jahr-Verlag jetzt ausgezeichnet.

Die etwa 370 Kinder und Jugendlichen, die die Sekundarschule an der Zwillingestraße besuchen, entsprechen in der Regel kaum dem Bild eines Vorzeigeschülers und sind dementsprechend nicht vom Erfolg verwöhnt. Für eine Schulkarriere sind ihre Voraussetzungen allerdings auch nicht die besten: Über 90 Prozent der Schüler haben eine nichtdeutsche Herkunftssprache, viele ihrer Eltern leben schon lange von Transferleistungen. Jetzt haben sie dennoch allen Grund, richtig stolz auf sich zu sein. Denn für ein integratives Projekt, das hier seit 20 Jahren mit großem Erfolg läuft, wurden die Schüler und zwei Lehrer kürzlich von der Zeitschrift "Tauchen" des Hamburger Jahr-Verlags ausgezeichnet.

Als Joachim Sperling 1993 seine Arbeit als Lehrer an der Kepler-Schule begann, war er sich bewusst, dass keine leichte Aufgabe auf ihn zukommt, denn seine Frau Viola Sperling unterrichtete hier schon seit 1981. "Bei vielen Schülern sind Verhalten und soziale Kompetenz eher mangelhaft ausgeprägt", sagt Sperling. Gerade soziale Kompetenzen seien beim Tauchen aber wichtig. "Weil man sich auf Gedeih und Verderb unter Wasser ausgeliefert ist, muss man Verantwortung füreinander übernehmen", weiß der 52-Jährige. So machte das Ehepaar, beide ausgebildete Tauchlehrer vom Verband Europäischer Sporttaucher (VEST), den Schülern von der siebenden bis zur zehnten Klasse ein Wahlpflichfach-Angebot, das bis heute gern angenommen wird.

Etwa 60 Schüler nehmen derzeit am Tauchunterricht in Schwimmbädern teil. Die Hälfte von ihnen fährt für eine Woche im Jahr mit Unterstützung ehrenamtlicher Tauchlehrer an den Helenesee in Frankfurt/Oder, um dort einen international gültigen Tauchschein zu erlangen. "Beim Tauchen helfen wir uns stets gegenseitig und machen das auch gern", sagt Issa Kayed. Der 17-Jährige, schon seit vier Jahren dabei, gehört zu den besten zehn Schülern, die jedes Jahr eine Woche lang zum Tauchen nach Kroatien fahren. Nach seinem Abschluss möchte er der Schule weiter ehrenamtlich beim Tauchen zur Verfügung stehen. Für Joachim Sperling ist das keine Überraschung: "Wir sehen schon auf dem Schulhof den Erfolg: Unsere Taucher halten sehr zusammen, quer durch alle Altersgruppen."

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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