Pro und contra Wohnungsbau

Im Industriesalon wurde das Für und Wieder einer Wohnbebauung diskutiert. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Im Industriesalon wurde das Für und Wieder einer Wohnbebauung diskutiert.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide. Kurz vor den Sommerferien wurde der Bebauungsplan für das Areal des früheren Transformatorenwerks Oberspree (TRO) öffentlich vorgestellt. Seitdem scheiden sich die Geister am Für und Wieder einer Wohnbebauung am früheren Industriestandort.

Das wurde jetzt auch im Salongespräch des Industriesalons zu diesem Thema deutlich. Das sind die Fakten: Im Industriegebiet Oberschöneweide waren bis 1990 rund 25 000 Menschen beschäftigt. Ein Vierteljahrhundert später gibt es hier 2500 Arbeitsplätze, rund 40 Prozent der Industriebauten stehen leer. Vor allem für die mächtigen Produktionshallen sind kaum Mieter zu finden.

„Der Bebauungsplan für das TRO-Areal sieht seit 1993 eine Mischnutzung vor. Deshalb ist neben Industrie und Gewerbe auch Wohnen zulässig. In Randbereichen wie an der Reinbeckstraße gibt es bereits heute Wohnungen“, sagt dazu Rainer Hölmer (SPD), Stadtrat für Stadtentwicklung. Der Eigentümer hat inzwischen seine Pläne mehrmals geändert. „Das hat sich in einigen Monaten von einer Randbebauung zur Bebauung der Wasserlinie des Grundstücks mit Wohnungen verändert. Wenn es um ihre Interessen geht, werden sich Wohnungseigentümer immer gegen Gewerbelärm durchsetzen. Viele Unternehmen hätten dann auf dem Areal keine Zukunft mehr“, meint Janine Weller vom Vorstand des Unternehmerkreises Schöneweide.

Wie der vom Eigentümer geplante Wohnungsbau aussehen könnte, ist noch unklar. „Rendite versprechen an dieser Stelle nur hochwertige Eigentumswohnungen. Wir sollten lieber überlegen, ob sich hier ein Förderprogramm ähnlich dem im städtebaulichen Denkmalschutz auflegen ließe, mit dem Anreize für Eigentümer geschaffen werden, Industriebauten für eine gewerbliche Nutzung zu sanieren und zu erhalten“, sagt Jochen Brückmann von der Industrie- und Handelskammer Berlin.

Anwohnervertreter wollen nicht länger warten. Schon jetzt sammeln sie Unterschriften für einen Einwohnerantrag, der vom Bezirk den Verzicht auf Wohnungsbau am Standort fordert. Unterschriftenlisten liegen unter anderem im Industriesalon, Reinbeckstraße 9, aus. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 246× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.148× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.