Inklusiver Lieferdienst gestartet
Stephanus-Werkstätten schicken Menschen mit Behinderung aufs Rad

Sven Rywoldt, Beschäftigter der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten, fährt mit dem E-Lastenrad der Berliner Firma Onomotion. | Foto:  Stephanus-Stiftung
2Bilder
  • Sven Rywoldt, Beschäftigter der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten, fährt mit dem E-Lastenrad der Berliner Firma Onomotion.
  • Foto: Stephanus-Stiftung
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Die Stephanus-Werkstätten, wo Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung einen Arbeitsplatz finden, haben ein neues Dienstleistungsangebot. In der Betriebsstätte Wilhelminenhof wurde der „inklusive und umweltfreundliche Lieferdienst und Postpendelbetrieb“ vorgestellt.

Etwa 150 Menschen mit Unterstützungsbedarf arbeiten in der Betriebsstätte in der Johannes-Kraatz-Straße 9. Hilfe erhalten sie bei Bedarf von Fachkräften, Honorarkräften und Ehrenamtlichen. Sie übernehmen zum Beispiel einfache Arbeiten in der Verpackung und Konfektionierung, sind aber auch in den Bereichen Lagerwirtschaft, Logistik, Druck und Grafik sowie Buchbinderei beschäftigt. Auch in einem Café oder in einem Copyshop zu arbeiten, ist dort möglich.

Mit einem Lastenrad sorgen sie nun für den Postpendelbetrieb zwischen den beiden Standorten der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Dies ermögliche ein ganz neues attraktives Arbeitsfeld für Menschen mit Behinderung, meint Detlef Schönrock, Leiter der Betriebsstätte. „Viele Beschäftigte der Werkstatt können aufgrund ihrer Beeinträchtigung keinen Autoführerschein machen. Dennoch finden sie sich selbstständig im Straßenverkehr sehr gut zurecht“, erklärt er. Daraus sei die Idee entstanden, ein umweltfreundliches Elektro-Lastenrad für den Lieferdienst zu nutzen. Geholfen hätten dabei die bestehenden geschäftlichen Kontakte zur Berliner Firma Onomotion GmbH, dem Hersteller des Lastenrads. So werden in der Betriebsstätte Wilhelminenhof unter anderem die Baugruppen für den Blinker und die Innenbeleuchtung montiert.

Sven Rywoldt arbeitet in der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten. Seit einigen Wochen übernimmt er den Postpendelbetrieb für die HTW Berlin. | Foto: Stephanus-Stiftung
  • Sven Rywoldt arbeitet in der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten. Seit einigen Wochen übernimmt er den Postpendelbetrieb für die HTW Berlin.
  • Foto: Stephanus-Stiftung
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

„Mit diesem Projekt wollen wir die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsalltag vorantreiben und einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel durch mehr Sichtbarkeit anregen. Der direkte Kundenkontakt fördert dabei aktiv die gesellschaftliche Teilhabe“, sagt Schönrock. Ermöglicht wird das Projekt durch die Förderung der VINCI-Stiftung für gesellschaftliche Verantwortung.

Sven Rywoldt, Beschäftigter der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten, fährt mit dem E-Lastenrad der Berliner Firma Onomotion. | Foto:  Stephanus-Stiftung
Sven Rywoldt arbeitet in der Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten. Seit einigen Wochen übernimmt er den Postpendelbetrieb für die HTW Berlin. | Foto: Stephanus-Stiftung
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 92× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.