Demokratie kann man lernen
Neue Fachschule bildet Erzieher aus
- Kubibe.Berlin-Geschäftsführer Thilo Schwarz-Schlüssler und Schulleiterin Geertje Doering hoben die Weiterdenker-Fachschule für Sozialpädagogik vor drei Jahren aus der Taufe. Demnächst erhält sie die Anerkennung als Fachschule in freier Trägerschaft vom Senat.
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Die Weiterdenker – Fachschule für Sozialpädagogik in der Danziger Straße 50 wird in den nächsten Wochen Absolventen verabschieden können. Es werden die ersten sein, die nach Gründung der Schule im Jahr 2019 diese Fachschule verlassen. Damit verbunden wird dann die staatliche Anerkennung dieser Bildungseinrichtung durch den Senat sein.
In Berlin gibt es immer mehr Kinder. Neue Kitas und Kinderläden entstehen. Was häufig fehlt, ist ausgebildetes Personal. Aus diesem Grund entschieden sich die freien Träger VIA Verbund und Kubibe.Berlin, eine eigene Fachschule für Sozialpädagogik zu gründen, denn beide Träger haben selbst Bedarf an Erziehern. Mit ihrer Fachschule wollen sie dem Fachkräftemangel entgegentreten, berichtet Kubibe.Berlin-Geschäftsführer Thilo Schwarz-Schlüssler.
Weil in dieser Fachschule die Ausbildung etwas anders läuft als an üblichen Schulen, gaben die Gründer ihr den Namen „Weiterdenker“. Inhaltliche Schwerpunkte der Fachschule sind Demokratiepädagogik und psychosoziale Versorgung. Mit diesen Fokussierungen qualifiziert sie ihre Absolventen nicht nur für die klassischen Arbeitsbereiche wie Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen, Grund- oder Förderschulen, sondern auch für die pädagogische Arbeit mit Erwachsenen im Rahmen von qualifizierten Assistenzleistungen. Sie können also auch mit Menschen arbeiten, die ein Handicap haben. „Die Ausbildung schließt mit der Berufsbezeichnung staatlich geprüfter Erzieherin beziehungsweise Erzieher ab“, erklärt Schulleiterin Geertje Doering.
Die Ausbildung läuft über drei Jahre mit jeweils drei Praxis- und zwei Theorietagen jede Woche. In jedem Jahrgang der Fachschule werden etwa 20 Teilnehmer unterrichtet, darunter Quereinsteiger, Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Nationen. Zum Demokratieverständnis der Fachschule gehört, dass die deutschen Muttersprachlicher ihre Mitschüler aus anderen Herkunftsländern bei Prüfungsvorbereitungen unterstützen, denn alle Prüfungen müssen in deutscher Sprache abgelegt werden.
Nun haben die ersten Schüler vor wenigen Tagen ihre Abschlussarbeiten eingereicht. In den nächsten Wochen stehen noch die Prüfungen an, die zentral beim Senat abgelegt werden. Während die einen also ihrem Abschluss entgegenfiebern, bereiten die Lehrkräfte bereits das nächste Schuljahr vor, das am 22. August startet.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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