Ralph Hoppe macht Kinder mit vielen Geschichten neugierig auf Pankow

Ralph Hoppe erzählte den Kindern auch Anekdoten über Pankower Persönlichkeiten. | Foto: Bernd Wähner
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Pankow. Wann entstand Pankow? Was bedeuten die Figuren am Rathaus Pankow? Welche Erfinder lebten im Bezirk? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten Schüler aus der Schule Eins kürzlich von Pankow-Kenner Ralph Hoppe.

In der Schule Eins der gemeinnützigen Gesellschaft Pankower Früchtchen werden die Kinder auch im Fach „Lebenswelten“ unterrichtet. Dabei werden sie in Theorie und Praxis auf das Leben außerhalb der Schule vorbereitet. In diesem Fach leitet Magrit Liepe einen Kurs, in dem Zweitklässler mehr über ihr Wohnumfeld erfahren. „Ich bin der Meinung, dass die Kinder mehr über ihr unmittelbares Lebensumfeld wissen müssen. Dadurch identifizieren sie sich mehr mit ihrem Kiez“, sagt die Kursleiterin. Weil sie feststellte, dass die Kinder sehr viele Fragen zu Pankow und zu seiner Geschichte haben, lud sie als Experten Ralph Hoppe ein.

Der Kunstwissenschaftler und Stadtführer schrieb unter anderem das Buch „Pankow. Zwischen Idylle und Metropole“ und ist Koautor des Buches „Prominente in Berlin-Pankow und ihre Geschichte“. Die erste Frage, die die Schüler an ihn hatten: Wie entstand Pankow? In dem Gebiet, auf dem sich heute der Ortsteil befindet, siedelten einst Slaven. Im 13. Jahrhundert wurde dann vom Kaiser ein Lokator mit der Gründung einer Ansiedelung beauftragt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Pankow vor 700 Jahren. Im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahre 1375 findet sich dann eine Erwähnung Pankows, seiner Siedler und Besitzverhältnisse.

Beim Besuch im Rathaus fiel den Schülern auf, dass es an dessen Fassade Figuren gibt. Wen stellen sie dar? „Die haben alle eine symbolische Bedeutung. Sie sollen Gerechtigkeit, Bürgerfleiß, Bürgerehre und Mildtätigkeit darstellen“, sagt Ralph Hoppe. Die Kinder hatten noch viele weitere Fragen, und ihr Gast kann sie mit mancher Pankow-Geschichte sogar in Staunen versetzen. So erfuhren sie zum Beispiel, dass das heutige Flüsschen Panke mal ein richtiger Fluss war, an dem es auch eine Badeanstalt gab. Sie staunten auch über die Geschichte vom „König von Albanien“, zu dem sich Otto Witte 1913 krönen ließ und der er dann fünf Tage lang war. Auch er wohnte in Pankow.

Mehr erfuhren die Schüler auch über Reinhold Burger, den Erfinder der Thermoskanne, über den Filmpionier Max Skladanowsky sowie den Fernseh-Erfinder Paul Nipkow. Mit all seinen Informationen und Anekdoten machte Ralph Hoppe die Kinder neugierig auf die Heimatgeschichte von Pankow.

„Früher wurde ja solches Wissen über den eigenen Bezirk im Fach Heimatkunde vermittelt“, sagt Kursleiterin Magrit Liepe. „Das gibt es heute nicht mehr im Rahmenplan. Insofern ist es schön, dass die Kinder an der Schule Eins im Fach Lebenswelten mehr über ihren Wohnort erfahren können.“ BW

Ralph Hoppe erzählte den Kindern auch Anekdoten über Pankower Persönlichkeiten. | Foto: Bernd Wähner
Ralph Hoffe schrieb unter anderem das Buch „Pankow. Zwischen Idylle und Metropole“. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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