In der Mail-Art-Szene hoch geschätzt
Drei Rehfeldts in einer Ausstellung

„Die Rehfeldts – eine Künstlerfamilie aus Pankow“ ist der Titel der neuen Ausstellung, die in der Galerie Wolf & Galentz in der Wollankstraße 112a zu sehen ist.

Gewidmet ist die Ausstellung Robert Rehfeldt (1931 bis 1993), Ruth Wolf-Rehfeldt (Jahrgang 1932) und ihrem gemeinsamen Sohn René (Jahrgang 1956). Zum ersten Mal überhaupt werden dort Werke von allen drei Rehfeldts zusammen präsentiert, berichtet Galerist Andreas Wolf.

Robert und Ruth sind beide besonders für ihre Mail Art bekannt. Von etwa 1970 bis 1990, kurz nach der Wende, waren sie einer der Knotenpunkte der Mail-Art-Szene in der DDR und, das liegt in der Natur der „Postkunst“, auch weltweit. Von der Fluxus-Bewegung in den 1960er-Jahren initiiert, ist die Mail Art eine Kunstform, die die kommerzielle Kunstszene kaum wertschätzt. Die Kunst liegt bei der Mail Art mehr im Prozess der Verteilung, im Teilen und Mitteilen der Kunstwerke, also eher im Netzwerk selbst, als im einzelnen Werk. Die Vernetzung und der Austausch mit anderen Künstlern stehen im Mittelpunkt.

Im großen Raum der Galerie Wolf & Galentz werden in dieser Ausstellung vor allem Werke von Robert Rehfeldt gezeigt. Dazu gehört ein großformatiges Bild aus Malerei und Collage, das die Mail Art thematisiert. Eine Auswahl von Mail Art und Stempelbildern füllt eine weitere Wand. Die dritte Wand zeigt eine mittelformatige Assemblage und einige kleinere Werke.

Von Ruth Wolf-Rehfeldt sind im hinteren Raum der Galerie zwei der seltenen Gemälde der Künstlerin zu sehen, neben einer Auswahl von Typewritings, der Kunstform, für die die Künstlerin berühmt geworden ist. Ihre Arbeiten waren auch auf der documenta 14 zu sehen. Dabei handelt es sich um mit der Schreibmaschine „gemalte“ Bilder.

Im kleinen Raum zwischen seinen beiden Eltern zeigt René Rehfeldt druckgrafische Arbeiten. Ergänzt wird die Ausstellung um mehrere Skulpturen eines Freundes von Robert Rehfeldt, dem Bildhauer Rolf Winkler (1930 bis 2001).

Die Ausstellung ist bis zum 25. Oktober jeden Sonntag von 14.30 bis 17.30 Uhr und montags von 17.30 bis 21.30 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 81 40 11 51 zu sehen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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