Spanisch sprechende Frauen knüpften ein Netzwerk

Luisa Fernanda Rueda und Marita Orbegoso Alvarez fühlen sich in Berlin zu Hause. Dieses Bild von einem farbenfrohen Feuerwerk über der Skyline von Berlin gestaltete Vorstandsfrau Bianca Montoy, die aus Mexiko kommt. | Foto: Bernd Wähner
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Pankow. Der Verein MaMis en Movimento unterstützt vor allem Spanisch sprechende Frauen dabei, in Berlin heimisch zu werden. Dass es ihn gibt, ist vor allem Marita Orbegoso Alvarez zu verdanken.

Die Peruanerin kam 2007 mit einem Stipendium nach Berlin, um an der Hertie School of Governance ihr Masterstudium zu absolvieren. „Die ersten zwei Jahre waren gar nicht so einfach“, erinnert sie sich. Nicht nur die Sprache hatte sie zu erlernen, sie musste erst einmal soziale Kontakte knüpfen, um sich wohlzufühlen. Nachdem sie sich dann in Berlin verliebt hatte, ihre Tochter zur Welt gekommen war und sie Arbeit bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit gefunden hatte, fühlte sie sich richtig heimisch. „Das liegt vor allem an Berlin. Die Stadt ist so weltoffen. Ich weiß nicht, ob ich mich an einem anderen Ort in Deutschland so heimisch fühlen würde“, sagt sie.

Marita Orbegoso Alvarez weiß, nach Berlin kommen sehr viele Frauen, deren Muttersprache Spanisch ist. Sie kommen aus süd- und mittelamerikanischen Staaten und natürlich aus Spanien selbst. Die meisten sind hochqualifizierte Migrantinnen. Etlichen fehlt aber eine Strategie für das Leben in Berlin. „Ich merkte, es gibt einen Bedarf an Unterstützung für diese Frauen“, sagt Marita Orbegoso Alvarez. Gemeinsam mit neun Frauen, die im Bezirk Pankow leben, gründete sie vor fünf Jahren den Verein MaMis en Movimento, was so viel heißt wie „Mütter in Bewegung“. Zunächst trafen sich Mütter und Kinder, um gemeinsam zu spielen, sich im Gespräch auszutauschen und sich Tipps für den Alltag in Berlin zu geben.

Mehrsprachige Familien unterstützen

Im Laufe der Jahre entwickelte der Verein aber mehrere Projekte, unter anderem in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirksamtes. „Eines unserer Ziele ist es, die Mehrsprachigkeit in Familien zu unterstützen“, so Luisa Fernanda Rueda, die heutige erste Vorsitzende von MaMis en Movimento. Sie hat kolumbianisch-spanische Wurzeln und kam 2012 mit ihrem deutschen Mann aus Barcelona aus beruflichen Gründen nach Berlin. „In unserem Projekt ‚Mehrsprachigkeit im familiären Rahmen‘ bieten wir zum Beispiel im Stadtteilzentrum Workshops für Eltern an, die ihre Kinder zweisprachig erziehen“, so die Vereinsvorsitzende. Mit einem weiteren Projekt, das sich „Migramove“ nennt, unterstützt der Verein indes die Partizipation von Migrantinnen. Diese erfahren in Beratungen mehr über die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe in Berlin.

In zehn Berliner Bezirken aktiv

Das Ergebnis der Aktivitäten von Marita Orbegoso Alvarez, Luisa Fernanda Rueda und ihren Mitstreiterinnen ist, dass MaMis en Movimento inzwischen nicht nur in Pankow, sondern in neun weiteren Bezirken aktiv ist. In jedem gibt es inzwischen regionale Koordinatorinnen. Neben seinen Projekten bietet der Verein natürlich auch eine Beratung für Neuzuwanderinnen an und unterstützt sie bei der beruflichen Integration.

So wie für viele andere Frauen mit lateinamerikanischen und spanischen Wurzeln ist Berlin für Marita Orbegoso Alvarez und Luisa Fernanda Rueda inzwischen Heimatstadt. Das liegt nicht nur daran, dass sie mit ihren Ehemännern und Kindern hier leben. „Uns gefällt einfach die Atmosphäre in der Stadt“, sagen sie übereinstimmend. „Vor allem finden wir gut, dass wir uns aktiv als Migrantinnen einbringen können und dabei von der Politik unterstützt werden“, meint Marita Orbegoso Alvarez. BW

Mehr zum Verein auf http://asurl.de/12qh.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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