Pankow: Zahlreiche Jubiläen und eine Wahl

Evelyn Eisenblätter, Wolfgang Höwekamp und Sabine Burgaleta kümmern sich ehrenamtlich um die Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz. Diese konnte ihren zehnten Geburtstag feiern. | Foto: Bernd Wähner
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  • Evelyn Eisenblätter, Wolfgang Höwekamp und Sabine Burgaleta kümmern sich ehrenamtlich um die Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz. Diese konnte ihren zehnten Geburtstag feiern.
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Pankow. 2016 geht zu Ende. Die Berliner Woche hat Sie das ganze Jahr über Ereignisse in den Pankower Ortsteilen informiert, Probleme aufgegriffen und interessante Menschen porträtiert. Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate.

Januar

13 Schüler der Heinz-Brandt-Oberschule konnten in das neue Jahr mit einem Stipendium starten. Ausgezahlt wurden ihnen jeden Monat 30 bis 50 Euro vom Wirtschaftskreis Pankow. Dieser setzte im fünften Jahr sein Projekt „Schülerstipendien“ fort. Anfang 2017 werden die nächsten Stipendiaten gekürt. Weiterhin konnte im Januar der Tierschutzverein „Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere“ seinen zehnten Geburtstag feiern. Das Altenheim befindet sich in der Burgwallstraße 75.

Auf dem Neujahrsempfang von Bezirksamt und BVV ist zum dritten Mal die Bezirksmedaille verliehen worden. Dieses Mal erhielt der Ehrenpräsident des Bezirkssportbundes, Günter Josuks, diese Auszeichnung. Mit der Bezirksmedaille wird jedes Jahr ein Bürger geehrt, der sich für das Gemeinwohl engagiert. Nach den bisherigen Preisträgerinnen Ruth Misselwitz (2014) und Renate Stark (2015) wurde in diesem Jahr erstmals ein Mann ausgezeichnet.

„Geboren und willkommen“ heißt die Ausstellung im MachMit! Museum für Kinder in der Senefelderstraße 5, die Anfang 2016 eröffnet wurde. Prenzlauer Berg gilt als kinderreichster Ortsteil von Berlin. Da bietet es sich einfach an, mal eine Ausstellung zum Thema Geburt zu gestalten, sagte sich das Museumsteam. Die Ausstellung kam so gut an, dass sie um ein halbes Jahr bis Sommer 2017 verlängert wurde.

Februar

In den Schönhauser Allee Arcaden wurde dem Bezirk eine besondere Auszeichnung verliehen: Er darf sich jetzt „Fairtrade Town“ nennen. Heinz Fuchs, der Aufsichtsratsvorsitzende von TransFair, übergab Urkunde und Titel im Rahmen einer Festveranstaltung an Vertreter des Bezirks. TransFair ist der Verein zur Förderung des fairen Handels mit der „Dritten Welt“. Kommunen aus ganz Deutschland können sich bei ihm um den Titel „Fairtrade Town“ bewerben. Pankow erfüllte alle Kriterien anstandslos.

Aus dem ehemaligen Kulturhaus in der Berliner Allee 125 wird ein offenes Kultur-, Bürger- und Bildungszentrum. Das teilte das Bezirksamt im Februar mit. Mit dem gemeinnützigen Träger „Kommunales Bildungswerk“ wird ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen. Wenn alles wie geplant läuft, könnten erste Bauarbeiten 2017 beginnen. Eröffnung ist zum Weißenseer Blumenfest 2019 geplant.

Gleich zwei Jubiläen konnten in diesem Monat gefeiert werden. Zum einen beging die ehrenamtlich betriebene Bibliothek Französisch Buchholz in der Cunistraße 7 ihren zehnten Geburtstag. Um den Betrieb kümmern sich dort 26 Helfer. Ihren 70. Geburtstag konnte zum anderen die Sportgemeinschaft Bergmann-Borsig feiern. Etwa 1300 Mitglieder aller Altersklassen sind heute in diesem Verein aktiv. Weiterhin wurden im Februar am S-Bahnhof Pankow doppelstöckige Fahrradständer aufgebaut. Das ist die erste Anlage dieser Art im Bezirk Pankow. Insgesamt 316 Stellplätze entstanden.

März

Die Weichen zur Umsetzung des Bauprojektes Pankower Tor sind gestellt. Senat, Bezirk und die Grundstücksgesellschaft KGG verständigten sich auf eine neue Flächenaufteilung. Deren Eckpunkte wurden auf einer Bürgerversammlung im Ossietzky-Gymnasium vorgestellt. Ende 2009 kaufte Kurt Kriegers Unternehmensgruppe das Areal. Seitdem wird geplant und verhandelt. Nach der Einigung muss nun mit Bebauungsplänen Baurecht geschaffen werden.

Die Selbsthilfebegegnungsstätte „Herbstlaube“ in der Dunckerstraße 77 konnte im März auf ein Vierteljahrhundert zurückschauen. Das feierten die Nutzer und Gäste aus der Bezirkspolitik. Außerdem wurde im März im früheren Stadtbad Oderberger Straße ein Hotel eröffnet. Um- und ausgebaut wurde das Haus vom Unternehmerehepaar Barbara und Hans-Dieter Jaeschke. Ein halbes Jahr später konnte auch die Schwimmhalle im Gebäude eröffnet werden.

In die Kita „Spatzenburg“ ist wieder Leben eingezogen. Der Kindergarten konnte im März komplett saniert wiedereröffnen. Das feierten Kinder und Erzieher, die während der Zeit der Bauarbeiten Räume in der Albert-Schweitzer-Stiftung nutzen konnten, mit einem Fest. Das alte Gebäude in der Priesterstege 6 ist bereits 1898 errichtet worden. 85 Kinder werden im sanierten Gebäude betreut.

April

Dass das frühere Kinderkrankenhaus Weißensee wieder in den Besitz des Landes Berlin zurückgeht, wird immer wahrscheinlicher. Die Käuferin der Immobilie, die MWZ Bio- Resonanz GmbH, meldete Insolvenz an. Das Unternehmen hatte das 28.000 Quadratmeter große Grundstück an der Hansastraße vor etlichen Jahren gekauft, erfüllte aber keine der im Kaufvertrag vereinbarten Verpflichtungen. Die Gebäude verfallen stattdessen immer mehr. Die Berliner Immobilien Management GmbH besteht jetzt auf Rückgabe des Grundstücks. Doch dazu läuft immer noch eine juristische Auseinandersetzung.

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Pankower Suppenküche der Franziskaner in der Wollankstraße 19. Das 25-jährige Bestehen der Einrichtung wurde im April mit zwölf Veranstaltungen und Aktionen gefeiert. In der Suppenküche werden täglich über 300 Mittagessen an Bedürftige ausgegeben. Außerdem wurde bekannt gegeben: Die frühere Mülldeponie Arkenberge soll Naherholungsgebiet werden. Diese Pläne stellte der bisherige Betreiber, die Heim Deponie und Recycling GmbH, vor. Und dafür gab es viel Zuspruch aus der Bezirkspolitik.

Vor 30 Jahren wurde der Ernst-Thälmann-Park eingeweiht. Zu diesem Jubiläum gab es eine Reihe von Veranstaltungen. Die Wohnanlage wurde bis Mitte der 80er-Jahre auf dem Gelände der IV. Städtischen Gasanstalt errichtet. Außerdem bezog der Soziale Bücherladen neue Räume. Er war viele Jahre eine feste Größe an der Winsstraße. Dort musste er ausziehen. Er konnte aber im Kiez bleiben, fand neue Räume in der Immanuelkirchstraße 20.

Mai

Im Mai gab es wiederum zwei Jubiläen. Nach der Buchholzer konnte auch die Wilhelmsruher Nachbarschaftsbibliothek in der Hertzstraße 61 ihren zehnten Geburtstag feiern. Außerdem beging der Gemischte Chor Pankow mit einem Festkonzert seinen 70. Geburtstag. An der Hufeland-Oberschule in Buch ist in diesem Monat ein Modularer Ergänzungsbau (MEB) eingeweiht worden. Aber die Freude war getrübt. Die Baufirma richtete ihn nämlich nach Grundschulstandard ein. Deshalb musste in den Sommerferien vor allem im Sanitärbereich nachgebessert werden.

Das Motto des diesjährigen Karower Kunstmarktes hieß schlicht „15 Jahre Phoenix – 15 Jahre Kultur für die Region“. Auf 15 Jahre konnte nämlich der Karower Kulturförderverein zurückblicken. Außerdem spendierte der Bezirksverband der Kleingärtner dem Bezirk im Mai 40 Rosen „Plöner Prinzenhaus“, die von Gärtnern auch liebevoll als Rose „Weißensee“ bezeichnet wird. Die Rosen wurden im Park am Weißensee eingepflanzt.

Seinen 25. Geburtstag konnte das Café der Heilsarmee in der Kuglerstraße 11 feiern. Zu DDR-Zeiten war die Heilsarmee völlig aus dem Ostteil der Stadt verbannt. Aber 1991 wagte sie in Prenzlauer Berg einen Neuanfang. Siegfried Fischer und seine Frau Angela engagieren sich seitdem in dieser Einrichtung für Obdachlose und sozial Schwache.

Juni

Die Zukunft des Atelierhauses in der Prenzlauer Promenade 149-152 ist gesichert. Darüber informierten Vertreter der berlinovo Immobilien GmbH. Nicht nur die alten Gebäude sollen sukzessive saniert werden. Neu entstehen werden auf dem Grundstück eine Kita und etwa 310 Studentenappartements.

Im Juni konnte ein lange geplantes Projekt beginnen: die Erweiterung des Mauerparks. Ist der neue Bereich fertiggestellt, wird für den gesamten Mauerpark der Bezirk Pankow zuständig sein.

Zwei Jubiläen konnten in diesem Monat gefeiert werden. Zum einen beging der Imkerverein Weißensee seinen 75. Geburtstag mit zwei Aktionstagen. Zum anderen konnte die Sterabe Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) ihren 25. Gründungstag begehen. 1991 stellte Stern Radio Berlin seine Produktion ein. Viele Mitarbeiter wurden bei der Sterabe zunächst in ABM beschäftigt. Auch heute noch ist Sterabe als Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger tätig.

Juli

Kurz vor den Sommerferien konnte Richtfest für das neue Hortgebäude der Freien Waldorfschule gefeiert werden. Das Schulhaus in der Gürtelstraße 16 stand seit 2008 leer. Die Waldorfschulgemeinschaft übernahm es 2011. Mehrere Jahre wurde saniert. Nun wird das Schulhaus um ein Hortgebäude ergänzt, und 2017 ist noch eine Fassadensanierung am alten Schulhaus vorgesehen.

Die kleine Grünfläche an der Ecke Charlotten- und Beuthstraße in Niederschönhausen heißt seit Juli Selma-und-Paul-Latte-Platz. Im Beisein von etwa 70 Bürgern nahm der Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) die Platzbenennung nach dem jüdischen Unternehmerpaar vor. Initiatoren der Benennung sind die Anwohner Gudrun Schottmann und Christof Kurz.

Kurz vor den Sommerferien konnte eine Einweihung und ein Richtfest gefeiert werden. Zum einen ist auf dem Gelände an der Schönhauser Allee 176 das Bildungshaus Pfefferberg eingeweiht worden. Dieses Gebäude entstand als inklusive außerbetriebliche Bildungsstätte für junge Menschen mit und ohne Handicap. Richtfest feierte man indes für den Aus- und Umbau des bat Studiotheaters der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Das alte Haus in der Belforter Straße 15 war stark sanierungsbedürftig. Im Frühjahr 2017 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

August

Am Schloss Schönhausen konnte jetzt ein weiterer Teil des Gartens nach seiner Restaurierung in Betrieb genommen werden: das historische Seerosenbecken. Möglich wurde dessen Aufarbeitung, weil die Cornelsen Kulturstiftung die dafür nötigen Mittel der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) zur Verfügung stellte.

Seit 20 Jahren bringt es junge Leute mit „null Bock auf Schule“ dazu, doch einen Schulabschluss zu erreichen: das Projekt Move. Dieses Jubiläum nahm das Team um Antje Görss zum Anlass, gemeinsam mit ehemaligen und aktuellen Projektteilnehmern zurückzuschauen und zu feiern. Im Hof in der Charlottenburger Straße 33a erwartete die Gäste eine kleine Ausstellung zu Move und Aktionen.

In der Storkower Straße 133, gleich neben dem Jobcenter, nahm Pankows Jugendberufsagentur ihre Arbeit auf. Unter deren Dach beraten und unterstützen Fachleute Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

September

Das wichtigste kommunalpolitische Ereignis in diesem Monat war die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Aus dieser ging Die Linke mit 13 Verordneten als stärkste Fraktion hervor. Bündnis 90/Die Grünen und SPD haben je zwölf Verordnete, die AfD- und die CDU-Fraktion haben je acht Mitglieder. Die FDP ist mit zwei Verordneten in der neuen BVV vertreten.

Oktober

Am 27. Oktober konstituierte sich die neue BVV. Zum Vorsteher wurde Michael van der Meer von der Linkspartei gewählt. Bürgermeister ist jetzt Sören Benn (Die Linke). Er folgte auf Matthias Köhne (SPD). Als Stadträte gewählt wurden außerdem Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) und Rona Tietje (SPD). Im November ist dann auch Torsten Kühne (CDU) zum Stadtrat gewählt worden. Bisher nicht besetzt ist der Stadtratsposten, der der AfD zusteht. Diese stellte Nicolas Seifert auf. In bislang sechs Wahlgängen seit Oktober erhielt dieser aber nie die erforderliche Mehrheit. Kirchner wechselte indes im Dezember als Verkehrsstaatssekretär in den Senat. Die Wahl eines Nachfolgers ist für Januar geplant.

November

Eines der ungewöhnlichsten Theater der Stadt feierte Geburtstag. RambaZamba kann auf 25 erlebnisreiche Jahre zurückblicken. Gefeiert wurde mit einer Premiere. Gründerin und Regisseurin Gisela Höhne präsentierte am 19. November im Theater in der Kulturbrauerei die neue Revue „Dada-Diven“.

Auf dem Schulhof der Arnold-Zweig-Grundschule in der Wollankstraße 131 konnte ein Balancierparcours eingeweiht werden. Die Idee entstand im Schülerparlament. Mit Unterstützung des Schulfördervereins und weiterer Partner gelang die Umsetzung.

Die Straße 46 erhielt am 12. November den Namen Marie-Grünberg-Straße. Diese feierliche Benennung fand an der Ecke Ziegelstraße statt, in der Marie Grünberg wohnte. Die Blankenburgerin versteckte auf ihrem Grundstück in der NS-Zeit jüdische Mitbürger. Die Idee der Straßenbenennung geht auf eine Initiative des Runden Tisches Blankenburg zurück.

Dezember

Am einstigen Wohnhaus der weltbekannten Schriftstellerin Christa Wolf am Amalienpark 7 wurde die Skulptur „Maske der Medea“ enthüllt. Weiterhin wurde eine Gedenktafel installiert. Mit beidem wird an die im Dezember vor fünf Jahren verstorbene Pankowerin erinnert.

Das Trafohäuschen auf der Kleinen Oase am südlichen Pistoriusplatz ist im Auftrage der Stromnetz Berlin GmbH künstlerisch mit Zille-Motiven gestaltet worden. Dafür sorgte der Künstler Fabian Brückner.

Die Anwohnerinitiative Thälmannpark beschloss, die Unterschriftensammlung für ihren BVV-Einwohnerantrag „Planverfahren Grünzug“ bis zum 31. Januar zu verlängern. Die Einwohner des Wohnquartiers sprechen sich dafür aus, dass statt der geplanten Bebauung auf den Flächen des einstigen Güterbahnhofs Greifswalder Straße ein Grünzug angelegt wird. Bisher sammelten sie 1600 Unterschriften. Diese Resonanz stimmt sie optimistisch, dass sie bis Ende Januar die 2000er Marke knacken. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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