Internetbroschüre über Geschichte des Gesundheitshauses
Pankow. Es sollte Modell für weitere Gebäude dieser Art sein: Aber bis heute ist das Pankower Gesundheitshaus einzigartig geblieben. Über die Geschichte des Hauses an der Grunowstraße 8-11 informiert eine Internet-Broschüre des Gesundheitsamtes.
Das Gebäude, das vor 85 Jahren hochgezogen wurde, sollte ein großes Gesundheitshaus werden. Das wünschte sich seinerzeit vor allem der damalige Bürgermeister Hans Meißner. Die Gesundheitsamtsbereiche hatten seinerzeit noch mehrere unterschiedliche Standorte. So befand sich in einem Haus auf dem heutigen Garbáty-Platz zum Beispiel die Säuglingsfürsorge. Die hatte keinen Warteraum. Deshalb mussten die Mütter mit ihren Kindern bei Wind und Wetter im Freien in der Warteschlange stehen, bis sie an der Reihe waren. Auch die TBC-Vorsorgeuntersuchung fand unter schlechten Bedingungen statt.
So gelang es Meißner, das Berliner Hauptgesundheitsamt davon zu überzeugen, dass Pankow ein Haus der Gesundheit braucht. Unter dessen Dach sollten alle Abteilungen des Gesundheitsamtes zusammenziehen. Mit dem Entwurf für das Gebäude wurde der Architekt Eilert Franzen beauftragt. Der expressionistische Baustil des Gebäudes ist ein Spiegel des damaligen Zeitgeistes. Für die Innengestaltung wurden farbstarke Kacheln verwendet. Außerdem sind die Flure, die Wartehallen und die Treppenhäuser mit Ornamenten verziert. Hinzu kommen Brunnen und verzierte Uhren. Die Eröffnung des 81 Meter langen und 14 Meter tiefen Bauwerks war ein Großereignis.
Zur Einweihung kamen nicht nur zahlreiche Beamte des Berliner Magistrats und alle Bürgermeister der anderen Berliner Verwaltungsbezirke, auch Medienvertreter aus aller Herren Länder, sogar aus Amerika, wurden begrüßt.
Das Pankower Gesundheitshaus war damals eine Weltneuheit, und sogar die Amerikaner wollten sich Anregungen holen.
In seiner Geschichte wurde das Haus später auch von anderen Bezirksamtsbereichen genutzt. Heute steht es wieder ausschließlich dem Gesundheitsamt Pankow zur Verfügung.
Die neue Broschüre kann kostenfrei von der Homepage www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/gesundheit heruntergeladen werden. Eine kostenfrei erhältliche Druckversion gibt es dagegen nicht.
Bernd Wähner / BW
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