Verordnete wollen ein Strategiepapier für den Bezirk erarbeiten lassen
Unter anderem soll festgehalten werden, wo es Wohnungsbaupotenziale gibt. Alle Entwicklungspläne des Bezirksamtes, zum Beispiel zu Schulen oder Sport, sollen mit den Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung abgeglichen werden. Des Weiteren ist zu ermitteln, was an neuer sozialer Infrastruktur, Verwaltungspersonal und Finanzausstattung künftig benötigt wird und welche Ziele mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen.
Dass ein solches Strategiepapier wünschenswert ist, liegt im rasanten Wachstum begründet. Prognosen gehen davon aus, dass Pankow bis 2030 mit einem Bevölkerungswachstum von über 16 Prozent zu rechnen hat. Geht man aktuell von 365 000 Pankowern aus, dann wären das etwa 60 000 Einwohner mehr als heute. "Es fehlt noch ein Gesamtbild, das uns bei künftigen Entscheidungen hilft", sagt die SPD-Verordnete Sabine Röhrbein. Man muss wissen, in welchen Ortsteilen noch mehr Kitas und Schulen gebaut werden müssen, welche Aufgaben freie Träger übernehmen können, wo Jugend- und Seniorenklubs sowie Sport-, Spiel- und Grünflächen fehlen. Auch nach der jüngsten Volkszählung habe sich nichts an der Grundaussage der Bevölkerungsprognose des Senats geändert. "Deshalb müssen wir nun zum Beispiel die Verdichtungs- und Neubaupotenziale in unserem Bezirk genau bewerten und daraus unsere Schlüsse ziehen", erklärt die SPD-Verordnete. "Dazu gehört auch, die jeweils benötigten Vorhaben zeitlich einzuordnen sowie finanziell und personell zu untersetzen. Denn am Ende stehen immer die Fragen: Wie hoch sind die Kosten, wer soll es umsetzen?" Wie wichtig eine Strategie ist, zeigt sich bereits jetzt beim Thema Schulen. In fast allen Ortsteilen sind die Grundschulen überfüllt. Vielerorts wurden oder werden demnächst mobile Klassenzimmer aufgestellt. Der Bau weiterer Schulen ist also nötig.
Die Bezirksverordneten beschlossen, den Antrag der SPD- und Grünen-Fraktion in den BVV-Ausschüssen zu diskutieren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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