Rasenfläche soll Sportpark werden: Oberschule und Verein planen ein Projekt
Pankow. Auf dem Gelände der Kurt-Tucholsky-Oberschule soll Berlins erster integrativer Sportpark entstehen. Er wird den Namen „Peter Panter“ tragen. Das haben sich der Verein Pfeffersport und die Schulgemeinschaft vorgenommen.
Eine geeignete Fläche ist bereits vorhanden. Auf dem Schulgelände an der Neumannstraße 9-11 gibt es einen großen Rasenplatz. Auf dem stehen zwei Fußballtore. Hier kicken hin und wieder Schüler in den Pausen. Allerdings ist die Fläche so holprig und ungepflegt, dass auf ihr kein regulärer Sportunterricht stattfinden kann. Dem Bezirk fehlen seit Jahren schlicht die Mittel und Mitarbeiter, um diese Rasenfläche regelmäßig zu pflegen. Eine richtige Sportfläche braucht mehr Zuwendung, als hin und wieder mal eine Mahd.
Der Verein Pfeffersport ist mit über 4600 Mitglieder nicht nur einer der größten Sportvereine im Bezirk. Er wächst auch stetig weiter. Weil aber die Zahl der Sportanlagen begrenzt ist, sind seine Mitglieder stets auf der Suche nach neuen Flächen, auf denen Sport getrieben werden kann. „Vor etwa zwei Jahren entdeckten wir die Fläche an der Kurt-Tucholsky-Oberschule“, berichtet Oskar Krzykowski von der Pfeffersport-Fußballabteilung. Die Vereinsmitglieder sprachen die für Schule und Sport zuständige Stadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) an. Die riet ihnen, einfach mal mit der Schule über ein gemeinsames Projekt zu reden.
Das taten die Pfeffersportler dann auch. Bei Schulleiterin Suzann Haße und Sportlehrer Jörg Faßler rannten sie mit ihrer Idee offene Türen ein. Die Schule selbst hatte bereits Pläne entwickelt, wie die Fläche reaktiviert werden könnte. In den vergangenen Jahren bewarb sie sich bei Ausschreibungen des Bundesbildungsministeriums sowie bei einem Wettbewerb der Grünen Liga um Fördermittel – leider erfolglos, berichtet Jörg Faßler.
In Kooperation von Schule und Sportverein wurde in den zurückliegenden Monaten ein neues Konzept erarbeitet. Beide Partner wollen die Rasenfläche sukzessive erneuern und nutzen. In einer ersten Phase soll die Rasenfläche neu angelegt werden. Sie soll vormittags und am frühen Nachmittag wieder dem Schulsport zur Verfügung stehen. Nachmittags wird der Verein Pfeffersport hier mit seinen Gruppen aktiv sein.
„Wir planen Mädchenfußball und eine Fußballschule“, berichtet Margarete Goj von Pfeffersport, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt kümmert. „Außerdem werden inklusive Fußballgruppen, wie zum Beispiel Blindenfußballer, die Fläche nutzen.“
Geplant ist aber, dass nicht nur der Rasen auf der Fläche erneuert wird. Auf dem Gelände soll ein richtiger Sportpark entstehen. Hier werden Trendsportarten, wie Frisbee-Golf und Parkour ein Zuhause finden. Weiterhin ist ein Outdoor-Wheel-Soccer-Court geplant.
Für all diese Vorhaben sind allerdings Spenden nötig. Deshalb haben Schule und Verein jetzt eine Spendenkampagne gestartet. Damit das ganze Projekt von Anfang an einen eingängigen Namen hat, entschieden Schule und Verein, dass sie den „Peter-Panter-Sportpark“ errichten. Dieser Name erscheint erst einmal ungewöhnlich. Aber: Peter Panter, das war eines der Pseudonyme, unter dem Kurt Tucholsky mit viel Pfeffer schrieb.
Für ihr Sportpark-Vorhaben gewannen die Kooperationspartner bereits drei Schirmherren. Die dreifache Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Kirsten Bruhn, der Rollstuhl-Extremsportler David Lebuser und der Pankower Schauspieler und Regisseur Steffen Groth unterstützen das Projekt.
Nun hoffen alle Beteiligten zunächst, dass über Spenden von Pankowern und Pankower Unternehmen die nötigen 15.000 Euro für die neue Rasenfläche zusammenkommen. Dann könnte bereits im nächsten Jahr das erste Vorhaben für den Peter-Panter-Sportpark umgesetzt werden. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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