Bezirk arbeitet mit Hochdruck an einem neuen Zentrenkonzept
Vor fünf Jahren war das derzeit gültige Konzept beschlossen worden. "Inzwischen hat sich der Bezirk weiterentwickelt. Wir wollen mit dem neuen Konzept auf diese Veränderungen und auf Prognosen reagieren", so Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (B90/Grüne). Dazu zählt auch das prognostizierte Bevölkerungswachstum. Es wird davon ausgegangen, dass die Einwohnerzahl bis 2030 um 20 Prozent zunimmt. Für mehr Einwohner muss natürlich auch mehr Verkaufsfläche zur Verfügung stehen.
Im Pankower Zentrum muss indes auf die Pläne für den ehemaligen Güter- und Rangierbahnhof reagiert werden. Dort werden voraussichtlich ein neuer Fachmarkt und ein Einkaufszentrum entstehen. Einen Schwerpunkt wird auch der Ortsteil Buch bilden. Mit dem geplanten Wohnungsneubau wird dort die Zahl der Einwohner rasant steigen.
Die Konzeptentwickler von "Stadt und Handel" haben generell ein Nord-Süd-Gefälle bei der Kaufkraftentwicklung im Bezirk ausgemacht. Im Norden ist ein starker Kaufkraftzuwachs zu verzeichnen. Dort ziehen immer mehr einkommensstarke Familien hin. Finden diese keine Einzelhandelsgeschäfte und Fachmärkte in der Nähe, geben sie ihr Geld außerhalb Pankows aus. Damit die Kaufkraft nicht aus dem Bezirk abfließt, müssen Flächen für den Einzelhandel vorgehalten werden. Diese sind im neuen Zentrenkonzept darzustellen. Derzeit gibt es in ganz Pankow 2070 Einzelhandelsbetriebe mit 410.000 Quadratmetern Fläche. Das ist nach Ansicht von Fachleuten zu wenig für einen Bezirk wie Pankow. Pro Einwohner stehen damit statistisch 1,1 Quadratmeter Einkaufsfläche zur Verfügung. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 1,5 Quadratmeter.
Bis März sollen in den nördlichen Ortsteilen zunächst Bürgerforen zum neuen Zentrenkonzept stattfinden. Die Termine werden zeitnah bekannt gegeben. Ehrgeizige Zielstellung ist es, bereits im Sommer das neue Konzept zu beschließen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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