Anwohner diskutieren über Zukunft des Helmholtzplatzes

Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner erläuterte im voll besetzten Kuppelsaal seine Idee vom Stufenkonzept für den Helmholtzplatz. | Foto: BW
  • Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner erläuterte im voll besetzten Kuppelsaal seine Idee vom Stufenkonzept für den Helmholtzplatz.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Der Helmholtzplatz soll wieder attraktiver werden. Wie das erreicht werden könnte, dazu gab es kürzlich einen ersten Gedankenaustausch zwischen Bezirksamt und Anwohnern.

In den vergangenen Monaten war die Stimmung auf dem Helmholtzplatz angespannt. Hier trifft sich zwar seit Jahren eine Trinkerszene, aber inzwischen sind neue hinzugekommen, die auch härtere Drogen nehmen und aggressiver sind. Auf dem Platz liegt immer mehr Müll und Unrat, im Buddelsand auf dem Spielplatz sogar Hundekot. Passanten werden manchmal angepöbelt. Bei schönem Wetter klagen Anwohner über Lärm bis in die Nacht hinein.

Das alles schlägt sich in Beschwerden nieder, die den zuständigen Polizeiabschnitt 15 erreichten. Dieser führte daraufhin eine Fragebogen-Aktion bei Anwohnern um den Helmholtzplatz durch. 1500 Bögen wurden in Briefkästen, weitere 100 auf einem Fest verteilt. Immerhin ein Viertel der Anwohner schickte die Fragebögen an die Polizei zurück. Die meisten erklärten, dass sie sich im Kiez wohlfühlen. Nur der Helmholtzplatz rufe bei ihnen ein mulmiges Gefühl hervor.

Deshalb wandte sich die Polizei an das Bezirksamt. Man müsse etwas tun, damit die Situation auf dem Platz nicht weiter kippt. Das Bezirksamt brauchte eine Weile, um sich Handlungsschritte zu überlegen. Mit einem ersten Schritt zog man sich Ende vergangenen Jahres aber erst einmal den Zorn aktiver Anwohner und Vereine aus dem Kiez zu. Dem Förderverein Helmholtzplatz, der seit zwölf Jahren das Nachbarschaftshaus auf dem Platz betreibt, wurde der Nutzungsvertrag gekündigt: Das Bezirksamt hatte vor, das Platzhaus neu auszuschreiben.

Nach heftigen Protesten wurde diese Kündigung bis Mitte 2015 ausgesetzt. Es zeigte sich, dass es bisher offenbar an Kommunikation zum Thema Helmholtzplatz fehlte. Deshalb schlug Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) vor, mit einem "Ratschlag Helmholtzplatz" zu beginnen. An diesem können Anwohner, Vereine, Initiativen und Platznutzer auf der einen Seite teilnehmen, Zum anderen sind Fachleute aus Bezirksamtsabteilungen, Beamte des Polizeiabschnitts 15 sowie Mitarbeiter des Sanierungsträgers Stern dazu willkommen.

Ziel ist es, gemeinsam zu überlegen, wie es mit dem Helmholtzplatz weiter gehen sollte. Außerdem werden gemeinsam Planungen zu erarbeiten. Zum einen strebt das Bezirksamt bauliche Veränderungen auf dem Platz an. Dann soll über die Zukunft des Platzhauses entschieden werden. Das kann bisher jeder aus dem Kiez für Kurse, Versammlungen oder Feste nutzen. Gemeinsam wird außerdem darüber nachgedacht, wie eine Sozialarbeit auf dem Platz organisiert werden könnte. Eine weitere Frage, die zu bereden ist: Wie häufig sollten Ordnungsamt und Polizei auf dem Platz präsent sein? Schließlich ist eine Verbesserung des Pflegezustandes auf dem Platz vorgesehen.

Stadtrat Kirchner stellte kürzlich seine Ideen bei einem ersten Treffen des Ratschlags im Kuppelsaal der Elias-Gemeinde vor. Die Veranstaltung war gut besucht. Das zeigt, wie groß das Interesse der Anwohner an einer Verbesserung der Situation auf dem Platz ist.

Der Förderverein Helmholtzplatz hat inzwischen übrigens eine Befragung bei den Anwohnern gestartet. Diese soll noch bis Ende Februar laufen. Anfang März, wenn die Ergebnisse dieser Befragung vorliegen, wird der "Ratschlag Helmholtzplatz" das nächste Mal zusammenkommen.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 252× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.