Aufkärung zum möglichen Suizid dauert noch an
Tod einer Schülerin

Der bis Redaktionsschluss noch nicht geklärte Tod einer elfjährigen Reinickendorferin erschüttert Berlin.

Fest steht bisher nur, dass die Schülerin der Hausotter-Grundschule am 29. Januar schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und dort verstarb. Schnell machten Gerüchte die Runde, das Mädchen habe sich nach unerträglichem Mobbing an ihrer Schule das Leben genommen. Der Mobbing-Coach Carsten Stahl, der über den ehemaligen SPD-Abgeordneten Thorsten Karge von dem Fall erfuhr, organisierte am 2. Februar eine Trauerkundgebung vor der Schule am Hausotterplatz.

Auf der Trauerfeier wurden mehrfach Vorwürfe gegen die Schule erhoben, nicht gegen Mobbing und anderes Fehlverhalten von Schülern einzuschreiten. Die Schulleitung wies dies zurück. Zugleich bestätigte sie, dass das verstorbene Mädchen im vergangenen Jahr von Mitschülerinnen attackiert wurde. Das sei jedoch in der Klasse thematisiert worden. Mittlerweile hätten die Kontrahentinnen die Schule verlassen.

Bereits 2009 Vorfälle an Grundschule

Der ehemalige Grauen-Bezirksverordnete Michael Schulz, der sich immer wieder mit Gewaltvorfällen an Schulen befasste, sagte, dass ihm schon 2009 Vorfälle an der Hausotter-Grundschule bekannt geworden seien. Allerdings könne es jetzt auch nicht darum gehen, Schuld bei einzelnen Personen zu suchen.

Er regt an, eine von den Schulen unabhängige Ombudsstelle zu schaffen, an die sich Schüler oder auch Eltern wenden können. Zu dem Thema bietet er eine vertrauliche Telefonsprechstunde am Freitag, 15. Februar, von 16 bis 17 Uhr unter 41 47 20 40 an. Die bezirkliche FDP fordert, das Thema Mobbing in den Jugendeinrichtungen des Bezirks zur Sprache zu bringen.

Der Reinickendorfer CDU-Abgeordnete Burkard Dregger, der auch Vorsitzender seiner Fraktion ist, beantragte, über Mobbing im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses zu sprechen. Das Anliegen wird auch von der Berliner FDP unterstützt. Zu dem Reinickendorfer Fall haben auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller und Bildungssenatorin Sandra Scheeres (beide SPD) eine lückenlose Aufklärung angekündigt.

Die Schule will zur Bewältigung des Vorfalls einen Trauerraum einrichten. Die Schwester der verstorbenen Schülerin besucht ebenfalls diese Schule.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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