Goldhoffnung in Peking
Zweierbobpilotin Mariama Jamanka startet bei Olympia in zwei Disziplinen

Zweierbobpilotin Mariama Jamanka mit Anschieberin Alexandra Burghardt will ihren Titel verteidigen.  | Foto:  BSD/Dietmar Reker
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Seinen Status als Sportbezirk stellt Reinickendorf gerne heraus. Erfolgreiche Athleten gibt es vor allem in den Wassersportarten, im Handball oder der Leichtathletik. Aber eben auch im Wintersport. So stammt die Zweierbob-Olympiasiegerin von 2018 Mariama Jamanka aus dem Bezirk.

Auch wenn die Sportsoldatin heute in Thüringen lebt und trainiert, ist sie in Reinickendorf nicht vergessen. Als die 31-Jährige am 15. Januar Europameisterin im Monobob wurde, war das dem Bezirksamt eine Mitteilung wert. Bürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) freute sich über einen "weiteren beeindruckenden Titelgewinn für diese tolle Reinickendorfer Sportlerin". Sportstadtrat Harald Muschner (CDU) gratulierte auch im Namen aller sportbegeisterten Bewohnerinnen und Bewohner. "Wir drücken nun für die olympischen Wettkämpfe in Peking ganz fest die Daumen".

Bei den Winterspielen, die vom 4. bis zum 20. Februar in der chinesischen Hauptstadt ausgetragen werden, geht Mariama Jamanka im Zweierbob als Titelverteidigerin an den Start. Vor vier Jahren bei den Spielen im koreanischen Pyeongchang wurde sie überraschend Olympiasiegerin.

Die sportliche Karriere der Eiskanalpilotin begann in Reinickendorf zunächst mit der Suche nach dem richtigen Sport. Mariama Jamanka, die am Friedrich-Engels-Gymnasium ihr Abitur machte, hat nach eigenen Angaben in ihrer Kindheit viele Sportarten ausprobiert, von Reiten, Karate oder Schwimmen "es gehörte gefühlt alles dazu". An Wintersport, so schreib sie auf ihrer Website, hätte sie "im Traum nicht gedacht".

Vielmehr wird die Leichtathletik und die LG Nord ihre erste sportliche Heimat. Dort ist Mariama Jamanka zunächst Mehrkämpferin, danach Diskus- und Hammerwerferin "mit einer überschaubaren Bestweite von 48,42 Metern". Ihr damaliger Trainer riet ihr zum Wechsel der Sportart, zum Bobfahren.

Nur auf den ersten Blick scheint es von der Leichtathletik zu den Kufenflitzern ein weiter Weg zu sein. Das Gegenteil ist richtig. Bei beiden geht es um Grundschnelligkeit und Kraft, ebenso wie um Konzentration und Koordination der Abläufe. Mariama Jamanka ist auch nicht das erste Beispiel dafür, dass Läufer oder Werfer eine Affinität zum Bobsport haben. In Peking bildet sie mit ihrer neuen Anschieberin Alexandra Burghardt das Zweierteam. Alexandra Burghardt ist eigentlich 100 Meter-Sprinterin, ging auf dieser Strecke auch bei Olympia in Tokio an den Start.

Mariama Jamanka begann 2013 ebenfalls als Anschieberin, startete zunächst für den SC Potsdam und wechselte zwei Jahre später nach Oberhof, wo ihre Karriere als Bobpilotin begann. Neben der Goldmedaille gehören auch zwei gewonnene Weltmeisterschaften der Sieg im Gesamtweltcup sowie vier EM-Titel im Zweierbob zu ihrer Titelsammlung. Dazu kommt die gerade gewonnene Europameisterschaft im Monobob.

Auch in Peking will sie in beiden Wettbewerben antreten und Medaillen holen. Der Wettbewerb im Monobob der Frauen wird am Sonntag und Montag, 13. und 14. Februar, ausgetragen, die Zweierbob Entscheidung folgt am Freitag und Sonnabend, 18. und 19. Februar. Vielleicht können dann Mariama Jamanka und Reinickendorf über weitere Olympiamedaillen jubeln.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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