Verordnete diskutieren über ausgewiesene Flächen in Grünanlagen
Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) möchte nach wie vor Grillflächen in öffentlichen Grünanlagen anlegen und nach einem Jahr die Auswirkungen prüfen. Der Antrag wird am 6. Mai um 17 Uhr im Grünausschuss der Bezirksverordneten im Raum 230 des Rathaus-Altbaus, Eichborndamm 215-239, diskutiert.
Zuletzt hatte es am 19. August vergangenen Jahres eine ausführliche Debatte in einer gemeinsamen Sitzung von Grün- und Ordnungsausschuss gegeben. Die SPD-Fraktion wollte den Antrag noch einmal intern diskutieren, die Abstimmung wurde vertagt. Sabine Burk hatte für die SPD damit argumentiert, dass es in der warmen Jahreszeit ein Bedürfnis zum Grillen gebe. Wer jedoch weder über Balkon noch über einen Kleingarten verfüge, habe dazu keine Chance.
Baustadtrat Martin Lambert (CDU) hatte dagegen das Grillverbot auf öffentlichen Plätzen verteidigt, das seit dem Jahr 2000 im Bezirk gilt. Er sieht bei einer Lockerung erhebliche Kosten auf den Bezirk zukommen. Grundlage dieser Befürchtung sind Erfahrungen mit dem Zulassen des Grillens vor allem in Lübars. Laut Grünflächenamtsleiter Rüdiger Zech hätten sich die Griller keinesfalls auf dafür ausgewiesene Flächen beschränkt, und sie hätten erheblichen Schaden an den Anlagen hinterlassen sowie großer Mengen an Müll.
Zech schätzte damals, dass bei erlaubtem öffentlichen Grillen nach einem warmen Wochenende bis zu 13 000 Euro für Instandsetzung und Säuberung fällig werden könnten. Der SPD-Verordnete Thorsten Koch zweifelte diese Zahl an, weil darin auch die alltägliche Pflege der Anlagen enthalten sein könnte.
Einen möglichen Ausweg aus dem Konflikt zwischen Grillbedürfnis und Anlagenschonung wies damals der SPD-Bürgerdeputierte Horst Uecker. Er könnte sich einen Verein vorstellen, der das Grillen auf bestimmten Flächen in ordentliche Bahnen lenkt. Diese Art des bürgerschaftlichen Engagements wurde bisher aber noch nicht konkret angegangen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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