Handball-Nachwuchs der Füchse wieder Deutscher Meister
"Das ist ganz großes Kino. Das war ein tolles Handballspiel mit maximaler Emotionalität", freute sich der scheidende A-Junioren-Trainer Bob Hanning, der bei allen vier Titelgewinnen den Füchse-Nachwuchs betreut hatte. Da Hanning neben seinen Aufgaben als Geschäftsführer der Füchse Berlin seit September letzten Jahres auch den Bereich "Leistungssport" beim Deutschen Handball-Bund verantwortet, hat er sich entschieden, das Traineramt bei der A-Jugend nach sieben großartigen und sehr erfolgreichen Jahren abzugeben. "Ich habe schon immer leidenschaftlich gern mit Jugendlichen gearbeitet. Das ist meine Welt", erklärt Bob Hanning mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Das Finalrückspiel in der ausverkauften Lilli-Henoch-Sporthalle in Hohenschönhausen war an Dramatik nicht zu überbieten: In den Schlusssekunden hatten die Magdeburger vor den Augen von rund 400 Zuschauern noch einmal die große Chance, mit einem Freiwurf das Spiel mit zwei Toren zu gewinnen und dann aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore auch die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Der Wurf aber blieb in der Füchse-Deckung hängen. Und der anschließende Jubel bei den Berliner Spielern und Fans kannte keine Grenzen. Beste Torschützen auf Seiten der Gastgeber waren Paul Drux, Moritz Schade und Max Bauer mit je sieben Treffern.
Talente früh entwickeln
Die Füchse haben in den letzten Jahren viel Zeit und Engagement in die Nachwuchsarbeit investiert. "Für uns war und ist es existenziell wichtig, eigene Leute frühzeitig zu entwickeln, weil wir wirtschaftlich mit den ganz großen Klubs nicht mithalten können", erläuterte Hanning. So fahren zahlreiche Nachwuchsspieler schon seit Jahren mit den Männern gemeinsam ins Trainingslager. Und das neue Trainingszentrum war ganz bewusst nach Hohenschönhausen verlegt worden. Es liegt nur 100 Meter vom Sportinternat entfernt, in dem viele Talente leben und lernen. Die Verschmelzung von Nachwuchs und Herren klappt ganz hervorragend. Nicht nur, dass in der Vergangenheit zahlreiche Nachwuchsspieler wie Fabian Wiede, Colja Löffler und Paul Drux den Sprung ins Bundesligateam geschafft haben und viele andere ehemalige Jungfüchse wie Johannes Sellin (MT Melsungen) oder Jens Vortmann (GWD Minden) mittlerweile bei anderen Bundesligisten spielen. Auch in die andere Richtung funktioniert der Austausch: So trainierten vor dem Rückspiel gegen Magdeburg die Profis Markus Richwien, Sven-Sören Christophersen und Jonas Thümmler bei den A-Junioren mit, um eine verschärfte Wettkampfsituationen zu simulieren. "Alle sind gleichberechtigt, ob Junior oder Profi", sagt Hanning und ergänzt bescheiden: "Ich konnte den jungen Spielern nur das Rüstzeug für später mitgeben. Was sie im Männerbereich daraus machen, liegt nicht mehr in meiner Macht."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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