Im Vorgarten der Kita mit Familienzentrum steht jetzt ein kunstvoller Blickfang
Reinickendorf. Etwas glitzert und glänzt neuerdings den Passanten der Letteallee 82-86 entgegen – zumindest, wenn die Sonne scheint. Es ist das Kunstwerk „Lette-Skulptur“ im Vorgarten des Familienzentrums.
Bei einem kurzen Blick auf die drei Meter hohe Skulptur mit ihren vielen bunten Einzelteilen bleibt es sicher nicht. Etliches gibt es da zu entdecken. Glasperlen, Glimmer, bunte Steinchen oder Stifte; hier kleben winzige Spielfiguren, da Schlüssel, dort ein paar Fetzen Stoff auf der Baumscheibe: Jedes Element ist ein kleines Kunstwerk für sich. „Eigentlich sollte die Skulptur nur 40 Holzelemente haben“, erzählt Künstlerin Sofia Camargo, die sich den Blickfang ausgedacht hat. „Geworden sind es dann aber 57.“
Zur Entstehungsgeschichte: Als im Frühjahr 2016 mit Unterstützung des Quartiersmanagements Letteallee der Umbau der Außenanlagen von Kita und integriertem Familienzentrum losging, kam der Wunsch auf, die Nachbarn ins Projekt einzubeziehen. Schließlich ist Bürgerbeteiligung das A und O beim Förderprogramm, von dem der Lettekiez seit einigen Jahren profitiert. Ein Kunstobjekt im Vorgarten, an dem möglichst viele Leute mitwirken sollten, schien da perfekt geeignet zu sein.
Kinder aus Kita und Flüchtlingsunterkunft verewigten sich
Es begann im September: Angeleitet von den Künstlern Sofia Camargo und Thomas E.J. Klasen startete das Unternehmen Lette-Skulptur, an dem sich mehr als 100 kleine und große Leute beteiligten – die Kitabesucher selbst, ihre Erzieher, Jugendliche und Erwachsene aus dem Kiez, die Frauengruppe des Familienzentrums und Kinder aus der Notunterkunft Kühleweinstraße. Sie alle verewigten sich im Kunstwerk. Etliche Stunden Kreativarbeit steckte jeder ins Gestalten der Rohlinge. Auf das Naturholz klebten die Tüftler mit wasserfestem Leim Glitzersteine und anderen Schmuck, Speziallack zum Versiegeln kam obendrauf. Acht geschwungene Stangen aus Edelstahl mit den bunt gestalteten Holzblöcken recken sich nun wie Lianen am Eingang des Familienzentrums in die Höhe.
„Die Skulptur ist wie der Kiez – genauso bunt und vielfältig“, sagt Sofia Camargo, die keine Lorbeeren für die Arbeit will. „Alle, die mitgemacht haben, sind Künstler. Unser Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie gut Teilhabe funktionieren kann.“ bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.