Eine besondere Herausforderung: Squash-Damen reisen zur Deutschen Meisterschaft

Die 28-jährige Xenia Schlingelhof ist zurzeit die Nummer acht der Deutschen Rangliste und die beste Squashspielerin in Berlin. | Foto: Michael Nittel
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Am 10. und 11. Mai werden im baden-württembergischen Böblingen die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Squash ausgetragen. Mit dabei werden dann auch die Damen vom 1. Squash Club Berlin (1. SCB) sein, die sich zuvor zum sechsten Mal hintereinander die Meisterschaft der Landesverbände Berlin, Brandenburg und Sachsen gesichert hatten.

Eigens für diese Titelkämpfe hat der Klub die Schweizerin Nadia Pfister verpflichtet. Die 22-Jährige ist zurzeit die Nummer 105 der Weltrangliste. „Deutsche Meisterschaften sind immer eine ganz besondere Herausforderung“, freut sich auch Xenia Schlingelhof, die Nummer eins beim 1. SCB, auf die Titelkämpfe. „Aber auch mit einem Profi wie Nadia Pfister in unserem Team wird es richtig schwer, dort etwas zu reißen.“

Für einen Platz auf dem Treppchen wird es beim Treffen der Meister aller Landesverbände wohl nicht reichen. „In diesem Jahr wollen wir zumindest nicht Letzter werden“, stapelt auch Teammanager Andy Ziemer tief.

Um eine gute Platzierung zu erreichen, wird es natürlich und ganz besonders auf die Leistung von Nadia Pfister und Xenia Schlingelhof ankommen. Die 28-Jährige, zurzeit die Nummer acht der Deutschen Rangliste, ist nicht nur die beste Spielerin beim 1. SCB, sondern die unangefochtene Nummer eins in der Hauptstadt. „Ich sehe niemanden in ganz Berlin, der sie zurzeit schlagen könnte“, sagt Harry Hergert, langjähriger Nachwuchscoach beim 1. SCB.

Xenia Schlingelhof, erst seit fünf Jahren im Verein aktiv, nimmt nicht nur mit dem Team am Ligabetrieb, sondern regelmäßig auch an Ranglistenturnieren und Einzelmeisterschaften teil. Und obwohl die 28-Jährige zurzeit ihr Studium der Lebensmittelchemie abschließt, schafft sie es, an fünf Tagen in der Woche jeweils mindestens eineinhalb Stunden auf dem Squashcourt zu sein.

Nur zehn Vereine bieten Squash in Berlin an

Und dennoch fristet die rasante und dynamische Sportart Squash in Berlin nach wie vor ein Schattendasein: Lediglich in zehn Vereinen wird dem kleinen Kautschukball hinterher gejagt – in nur drei Klubs gibt es überhaupt ein Damenteam. Dabei ist Squash ein überaus faszinierender Sport, in dem der Spieler nicht nur ein hohes Reaktionsvermögen, ein gutes Auge, Schnelligkeit, Ausdauer und eine gute Schlagtechnik benötigt, sondern auch eine gute Strategie: Ähnlich einem Schachspieler sollte man immer schon den nächsten Zug respektive Schlag im Kopf haben. „Ich sehe in den Squashcentern eigentlich immer sehr viele junge Frauen, die Squash spielen. Und ich denke, dass genau dieser Schritt vom Hobbysquash, nämlich ab und zu mal mit der Freundin zu spielen, in den Sportverein hinein, um an Wettkämpfen teilzunehmen, die größte Hürde darstellt“, vermutet Ziemer. „Genau an diesem Punkt müssten die Vereine, müssen wir versuchen, sie einzusammeln und mitzunehmen.“

Ab diesem Sommer wird es parallel zum Ligabetrieb bei den Männern und bei den Frauen noch eine Mixed-Liga geben, in der die Teams dann mit zwei Männern und einer Frau an den Start gehen werden. „Der Hintergrund dieser Idee ist, dass es in einigen Vereinen nicht genug Frauen gibt, um ein Damenteam zu bilden, aber doch zwei oder drei Spielerinnen, die gern am Ligabetrieb teilnehmen möchten“, verrät Andy Ziemer. „Vielleicht gelingt es den Klubs auf diese Weise, nicht nur diese Spielerinnen zu halten, sondern tatsächlich noch mehr Mädchen und junge Frauen für den Squashsport zu begeistern.“

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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