Attacke aus der rechten Ecke?
Rudow. In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni setzten unbekannte Täter das Fahrzeug des Bezirksverordneten und stellvertreten SPD-Fraktionsvorsitzenden in der BVV, Peter Scharmberg, in Brand. Das Fahrzeug wurde komplett zerstört.
Zur gleichen Zeit wie auch einer seiner Nachbarn in der Köpenicker Straße, so Peter Scharmberg, hatte er nachts gegen 2.40 Uhr ein lautes Puffen auf der Straße gehört, das ihn aufhorchen ließ. „Gleich danach entdeckte ich schon die zündelnden Flammen am hinteren Teil meines Wagens“, erzählt der Bezirksverordnete. Drei Personen wurden von Nachbarn gesehen, die unerkannt flüchten konnten. Die sofort herbeigerufene Feuerwehr löschte den Brand, der das Fahrzeug aber dennoch komplett zerstörte. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen. Franziska Giffey, Kreisvorsitzende der Neuköllner SPD und Martin Hikel, Vorsitzender der SPD Rudow und Kandidat für das Abgeordnetenhaus, solidarisieren sich mit dem Bezirksverordneten: „Die Neuköllner SPD verurteilt die erneute Attacke auf Peter Scharmberg aufs Schärfste und spricht ihm die volle Solidarität aus. Es gilt: wer Volksvertreter attackiert, greift die Grundpfeiler unserer Demokratie an“, so die Bürgermeisterin. Scharmberg vermutet die Täter im rechten Spektrum. Das sei wahrscheinlich schon bei zwei vorherigen Anschlägen der Fall gewesen. 2009 gab es eine Attacke mit Farbbeuteln auf sein früheres Wohnhaus, wo mit Farbspray Nazi-Symbole hinterlassen wurden.
Ein Brandanschlag auf sein Auto vor zwei Jahren verursachte 7500 Euro Schaden. „Es ist bedauerlich und enttäuschend, so etwas zu erleben, wenn man sich so viele Jahre ehrenamtlich engagiert und so viel Freizeit für ein politisches Ehrenamt opfert“, sagt Scharmberg, der sich seit über 30 Jahren in der Bezirkspolitik für die Belange der Neuköllner einsetzt. Seit 24 Jahren ist er hier Bezirksverordneter, zuvor war er bereits Bürgerdeputierter. Fast jeden Sonnabend steht er am Info-Stand in Alt-Rudow, wo er mit den Rudowern ins Gespräch kommt. „Ich bin immer ein Ansprechpartner für die Menschen hier“, sagt der 65-Jährige, der jetzt noch für die Bezirksverordnetenversammlung kandidiert. SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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