Ausbau des alten Straßenbahndepots zum soziokulturellen Zentrum ab 2020?
Mitten in Schöneberg liegt ein Filet-Grundstück – das frühere Straßenbahndepot an der Belziger Straße. Hier soll kein Immobilieninvestor zum Zuge kommen. Vielmehr ist geplant, ein soziokulturelles Zentrum und Wohnungen entstehen zu lassen.
Schönebergs Bürger sind andem Thema sehr interessiert und haben dazu viele Ideen. In den bisherigen Informationsveranstaltungen, die der Stadtrat für Stadtentwicklung, Jörn Oltmann (Grüne), seit Oktober 2017 organisiert hat, zeichnete sich eindeutig der Wunsch ab, das 15 779 Quaddratmeter große Grundstück mit der denkmalgeschützten, dreiteiligen Wagenhalle sowie Werkstätten und Diensträumen im hinteren Bereich für Wohnungen und auch für kulturelle und soziale Zwecke zu nutzen. Nicht gewünscht sei eine rein kommerzielle Verwendung der Anlage, auch kein großflächiger Einzelhandel, so ein Mitarbeiter des Stadtentwicklungsamts.
„Multifunktional“ soll das Straßenbahndepot ausgebaut werden, so die Teilnehmer an den Bürgerinformationsveranstaltungen. Wobei insbesondere lokale Akteure einzubinden seien. Neue Räume, wie sie an Belziger, Gothaer und Wartburgstraße geplant sind, werden für künstlerische, kulturelle und ehrenamtliche Arbeit dringend benötigt. Grundstücke in der Innenstadt werden zunehmend knapp. Die Mietpreise steigen trotz Mietpreisbremse.
Noch werten die Mitarbeiter von Stadtrat Oltmann die Ergebnisse der bisherigen Veranstaltungen mit Bürgern aus. Die öffentliche Beteiligung wird 2018 fortgesetzt. Die nächste Veranstaltung ist in diesem Frühjahr vorgesehen.
Noch befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots der Fuhrpark des Senats und die Fahrzeugsammelstelle der Berliner Polizei. Nach dem bestehenden Zeitplan soll der Standort im Jahr 2020 aufgegeben werden, wenn nicht „Unwägbarkeiten“ eintreten.
Die Anlage ist ein ehemaliger Betriebshof der Berliner Straßenbahn. 1899 als „Bahnhof X“ eröffnet, wurde er von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) 1964 geschlossen. Bereits in den 90er-Jahren war von einer Verwendung des Geländes für künstlerische Zwecke die Rede. Im Januar 2013 beschloss die BVV Tempelhof-Schöneberg, das Grundstück sei an denjenigen zu veräußern, dessen Projekt den größten sozialen und kulturellen Nutzen aufweise, Wohnen eingeschlossen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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