"Rückenwind" betreut psychisch erkrankte Kinder an der Prignitzschule

Ein Raum für das Projekt. | Foto: Jugendwohnen im Kiez
3Bilder
  • Ein Raum für das Projekt.
  • Foto: Jugendwohnen im Kiez
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Die mit großem Schwung vorangetriebene Inklusion, der gemeinsame Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern, stößt auch an Grenzen. Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche sind unterversorgt. Ein Modellprojekt will Abhilfe schaffen: "Rückenwind".

An der Prignitzschule an der Pöppelmannstraße erhalten sechs Kinder und sechs Jugendliche in Kleinklassen mit Tagesgruppenbetreuung die notwendige Hilfe, um in den Schulalltag zurückzufinden. Für sie hat Schulleiterin Frohmut Scupin vier Räume in einem Seitenflügel zur Verfügung gestellt.

„Parallel zum Unterricht, der vom Lehrpersonal der Prignitzschule gestaltet wird, stärken ein Sozialpädagoge und eine Sozialpädagogin sowie eine Psychologin Belastbarkeit, Widerstandskräfte und soziale Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen“, erläutert Projektkoordinatorin Sandra Oehler von „Jugendwohnen im Kiez“. „Damit sie sich gut in der Gesellschaft mit all ihren sozialen Anforderungen und emotionalen Belastungen zurechtfinden.“ "Jugendwohnen im Kiez", ein im Jugend-, Sozial-, Quartiers- und Arbeitsförderbereich tätiger, gemeinnütziger Verbund, ist Träger des Projekts. Den Anstoß zu "Rückenwind" gab der frühere Leiter des schulpsychologischen und inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrums in Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus Seifried.

"Jugendwohnen im Kiez" entwickelte das Modellprojekt gemeinsam mit dem Jugendamt, der Schulaufsicht, der Prignitzschule und dem St. Joseph Krankenhaus in Tempelhof in der für Berlin erstaunlich kurzen Zeit von sechs Monaten. Zum Schuljahresbeginn 2016/2017 ging es an den Start. Nach einer Pionierphase konnten die Kooperationspartner am 20. Januar in einer kleinen Feier das Projekt offiziell einweihen.

Erster Erfolg

Es kann bereits einen ersten Erfolg verzeichnen. Ein Junge aus Wilmersdorf konnte schon wieder auf eine normale, inklusiv orientierte Schule zurückkehren, sagte Jugendwohnen-Geschäftsführer Gunter Fleischmann.

Einigkeit herrscht bei den Kooperationspartnern über die Bedeutung von "Rückenwind". „Ein solches Projekt ist unerlässlich“, meint Schulleiterin Scupin. Die Nachfrage nach exklusiven Schulplätzen sei sehr hoch. „Wir haben täglich Anfragen“, so Cord Röttjer, Fachbereichsleiter für Schulpsychologie bei "Jugendwohnen im Kiez". Hans Willner, Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie am St. Joseph Krankenhaus, verweist darauf, dass in Deutschland bis zu 20 Prozent aller Kinder und Jugendlicher psychiatrische Probleme haben und dringend auf solche Hilfen angewiesen seien. „Rückenwind" betrete Neuland, sagte Jürgen Heuel von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und hofft auf zahlreiche Nachahmer. „Rückenwind ist ein Leuchtturmprojekt.“ Dem stimmt auch Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) zu.KEN

Kontakt zum Projekt „Rückenwind“ an der Prignitzschule über Sandra Oehler,  0176/ 60 80 70 61, oehler@jugendwohnen‐berlin.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 761× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 923× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.