Neuer Anlauf für einen Mali-und-Igel-Platz
Bezirksverordnete wollen Fläche umwidmen / Zuständige Stadträtin sieht Probleme

Im Volksmund wird die Fläche im Bayrischen Viertel "Maikäferplatz" genannt (rechts unten ist ein fliegender Maikäfer aus dunklen Pflastersteinen zu sehen). Die Bepflanzung und Pflege der Beete hat eine Anwohnerinitiative übernommen. | Foto:  Schilp
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  • Im Volksmund wird die Fläche im Bayrischen Viertel "Maikäferplatz" genannt (rechts unten ist ein fliegender Maikäfer aus dunklen Pflastersteinen zu sehen). Die Bepflanzung und Pflege der Beete hat eine Anwohnerinitiative übernommen.
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„Maikäferplatz“ nennen die Anwohner das kleine Areal zwischen Apostel-Paulus-Straße, Münchener und Salzburger Straße. Die Bezirksverordneten wünschen sich jedoch mehrheitlich einen neuen und offiziellen Namen. Deshalb soll das Areal in eine Grünanlage umgewidmet werden.

„Mali-und-Igel-Platz“ soll die Fläche in Zukunft heißen, nach Amalie Rothaug (Spitzname Mali) und Else Conrad (Spitzname Igel). Die beiden Frauen betrieben ab 1927 den Damenclub „Monbijou des Westens“ in der Lutherstraße 16, heute Martin-Luther-Straße 2. Der Club war ein bekannter Treff für Lesben und zählte um die 600 Mitglieder. Die Nazis schlossen das Etablissement am 3. März 1933, nur wenige Wochen nach der Machtergreifung. Die Bezirksverordneten hatten bereits im vergangenen Jahr einen Vorstoß gemacht, Mali und Igel zu ehren. Sie wollten die Fläche an der Apostel-Paulus-Kirche nach ihnen benennen. Weil diese aber zum öffentlichen Straßenland zählt, war das rechtlich nicht möglich.

Nun folgt der zweite Anlauf. Die Idee ist, den Maikäferplatz, bisher als „Straßenbegleitgrün“ geführt, in eine Grünanlage umzuwidmen, die dann einen Namen bekommen darf. Nun hat das Bezirksamt den Auftrag, zu prüfen, ob das Ganze möglich ist. Die zuständige Stadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen) sieht gleich mehrere Schwierigkeiten. So bestünden Minimalanforderungen an die Fläche einer Grünanlage, sie müsse 5000 Quadratmeter groß sein, der Maikäferplatz messe aber nur 770 Quadratmeter, teilt sie auf Anfrage mit. Außerdem müssten für die unter dem Platz verlaufenden Leitungen einzelne Vereinbarungen geschlossen werden. Die Müllbeseitigung sei ebenfalls neu zu regeln, denn für Straßenland ist die BSR zuständig, für Grünanlagen in der Regel nicht.

Auch ein Winterdienst, also die Beseitigung von Schnee und Eis, würde nach den bestehenden Regularien nach einer Umwidmung nicht mehr stattfinden. Schließlich sei zu prüfen, ob es Laternen auf dem Platz gebe. „Gegebenenfalls müssten diese versetzt werden, da in Grünanlagen keine Straßenbeleuchtung betrieben wird“, so die Stadträtin. All das müsse erst einmal geklärt werden, deshalb gebe es auch noch keinen Zeitplan für eine mögliche Benennung des Platzes.

Im Volksmund wird die Fläche im Bayrischen Viertel "Maikäferplatz" genannt (rechts unten ist ein fliegender Maikäfer aus dunklen Pflastersteinen zu sehen). Die Bepflanzung und Pflege der Beete hat eine Anwohnerinitiative übernommen. | Foto:  Schilp
Im Volksmund wird die Fläche im Bayrischen Viertel "Maikäferplatz" genannt. Bepflanzt und gepflegt wird sie derzeit von einer Anwohnerinitiative. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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