Letzte Vorstellung der "Hans Wurst Nachfahren" am 3. Juni

Noch brennen die Lichter im Theater "Hans Wurst Nachfahren". Womöglich fällt am 3. Juni endgültig der Vorhang. | Foto: KEN
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Gibt es noch Hoffnung für das Puppentheaters „Hans Wurst Nachfahren“ ? Im Schaukasten vor der Spielstätte hängt ein Abschiedsbrief ans Publikum. Die letzte Vorstellung ist für den 3. Juni angesetzt.

37 Jahre lang haben Siegfried Heinzmann und Barbara Kilian mit großer Leidenschaft Theater gespielt, davon ein Vierteljahrhundert am Winterfeldtplatz: Stücke für Kinder, Stücke für Erwachsene in Abendvorstellungen, Gastspiele.

Doch Berlins Comeback als europäische Metropole hat den Immobilienmarkt kräftig angeheizt. Ein neuer Hauseigentümer kam in die Gleditschstraße 5. Er hat andere Vorstellungen als die, einem Puppentheater hier Raum zu geben. Ein Tonstudio soll einziehen.

Zwar wurde der Mietvertrag mit Hans Wurst Nachfahren verlängert. Eine Initiative kämpft fürs Theaters. Bezirk und Senatskulturverwaltung konnten den neuen Eigentümer zu Gesprächen über eine weitere Mietverlängerung, über Rücktausch oder Rückkauf der Immobilien bewegen. „Wir wissen zwar, dass immer noch intensiv verhandelt wird, aber leider, nicht mit welcher Intention und welchem Resultat“, sagen Cornelia Stauß, Eva von Davier, Dagmar Borowsky und Jochen Dannert von der Initiative „Kiezkultur. Rettet das Theater am Winterfeldtplatz“.

Auch Bertram von Boxberg (Bündnis 90/Grüne), Vorsitzender des Kulturausschusses in der BVV Tempelhof-Schöneberg, weiß von Aktivitäten „auf verschiedenen Ebenen“ mit dem Ziel, die Spielstätte zu erhalten. Von Boxberg hat die vorsichtige Hoffnung, "dass diese Aktivitäten zum Erfolg führen“.

Alle warten auf ein erlösendes Signal aus der Verwaltung. Aber es kommt nicht. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und sein Staatssekretär Torsten Wöhlert hüllen sich in Schweigen. Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) hat in der Senatskulturverwaltung nachgefragt: kein neuer Sachstand, Ablehnung von Ersatz auf Seiten des Eigentümers. „Der Bezirk verfügt auch nicht über entsprechende Räume“, bedauert Jutta Kaddatz. Gespräche mit einer Kirchengemeinde und der Tempelhof-Projekt GmbH hätten ebensowenig zu einem Ergebnis geführt. Mit „Wir werden Euch sehr vermissen“ endet der Abschiedsbrief von Hans Wurst Nachfahren im Schaukasten vor der Puppenbühne.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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