Ornamentale Kunst von Claudio D'Ambrosio
Schöneberg. Seit der Jungsteinzeit ist das Ornament eine Grundform des künstlerischen Ausdrucks schlechthin, die dem Streben nach Ordnung und Symbolik entgegenkommt.
Claudio D'Ambrosio interpretiert die Urform der Kunst neu. Die kommunale Galerie „Haus am Kleistpark“ zeigt in ihrem Projektraum Arbeiten des italienischen Künstlers. „Ornaments“, so der Titel der Schau mit Collagen und Wandarbeiten des in Rom aufgewachsenen 64-Jährigen, sei die Ausstellung eines Verbrechens, ironisiert Barbara Esch Marowski. Die Galerieleiterin zitiert aus dem berühmten, 1908 veröffentlichten Text „Ornament und Verbrechen“ des Architekten und Kulturpublizisten Adolf Loos, der sich darin für einen Verzicht auf alles Ornamentale aussprach.
Für Claudio D'Ambrosio aber, der seit 1980 in Deutschland lebt und 1989 sein Malereistudium an der heutigen Universität der Künste als Meisterschüler von Marwan Kassab-Bachi abschloss, ist das Ornament ein archaisches Thema. Allerdings weicht er in seinen Arbeiten von der Ordnung des Ornaments ab, indem er in Farbe und Linie feine Unterschiede und Unregelmäßigkeit hineinbringt. „Für das Publikum entsteht ein besonderes Moment durch die Entscheidung des Künstlers für ungewöhnliche Bildträger und eine unkonventionelle Materialhandhabung“, meint Barbara Esch Marowski.
Die Ausstellung „Ornaments“ ist bis zum 8. Oktober im Haus am Kleistpark, Grunewaldstraße 6-7, zu sehen, dienstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Am 8. Oktober endet die Schau mit einer Finissage und Künstlerführung um 16 Uhr. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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