Anwohner und Initiativen entscheiden über Fördergelder
In der Runde der Entscheidungsträger sollen sich "Laienfachlichkeit" und professionelle Kompetenz gegenseitig befruchten: Der Rat besteht aus 19 Anwohnern des Quartiersmanagement-Gebiets Schöneberger Norden und elf Vertretern von Einrichtungen oder Initiativen, die vor Ort aktiv sind. Corinna Lippert, die im Bezirksamt für die Koordination des Quartiersmanagements zuständig ist, sieht damit die "gefächerten Interessen" im Stadtteil repräsentiert. "Jeder bringt seinen eigenen Hintergrund mit, jeder ist eine Art Experte für seinen kleinen Kreis." Die Interessenslagen der Quartiersratsmitglieder würden sich nicht nur durch den fachlichen Hintergrund unterscheiden, sondern auch durch den jeweiligen Aktionsradius. Denn das Gebiet sei mit seinen vier Kiezen vergleichsweise groß. Der Quartiersrat entscheidet über Förderprojekte im Frobenkiez, rund um den Bülowbogen, im Kulmer und im Pallaskiez. Insgesamt leben hier rund 17 000 Menschen. Über das Förderprogramm "Soziale Stadt" stehen jährlich Mittel bereit, um kleinere und größere Projekte für die Entwicklung des Umfelds zu realisieren.
Seit 2006 entscheidet der Quartiersrat über die Vergabe der Mittel. Am 30. Oktober haben rund 100 Anwohner das Gremium für die kommenden zwei Jahre neu gewählt. Die 19 Anwohner, die hier vertreten sind, kommen zu fünft aus drei Kiezen. Aus dem Pallaskiez konnten nur vier Vertreter entsandt werden, weil sich nicht ausreichend Kandidaten zur Wahl stellten. Die Vertreter von Einrichtungen und Initiativen - elf an der Zahl - werden von einem Gremium aus Vertretern des Bezirks, des Senats und des Quartiersmanagements berufen. "Durch dieses Modell wollen wir sicherstellen, dass wir die Kompetenz wirklich breit angelegt aus allen Bereichen haben", sagt Lippert. Dabei sind jetzt beispielsweise Vertreter der Interessengemeinschaft Potsdamer Straße, der Kiezoase, Schulen und Kitas.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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