Bürgerinfo zu Bibliothek kommt später

Mit einer Stadtbibliothek könnte das ehemalige Hertie-Haus neu belebt werden. | Foto: Liptau
  • Mit einer Stadtbibliothek könnte das ehemalige Hertie-Haus neu belebt werden.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Schöneberg. Nach Wunsch der Stadtbibliothek und der Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) soll die Theodor-Heuss-Bibliothek ins frühere Hertie-Kaufhaus am Kaiser-Wilhelm-Platz ziehen. Um den richtigen Zeitpunkt für eine Bürgerbeteiligung wird jetzt gestritten.

Die Diskussion ist schon in vollem Gange, dabei geht es noch gar nicht ums eigentliche Thema. Jutta Kaddatz wollte Anfang Februar zur Bürgerveranstaltung ins ehemalige Hertie-Kaufhaus einladen, um mit Fachleuten und Anwohnern über die Zukunft der Bibliotheken zu informieren und zu diskutieren. Ende Januar wurde sie von der Bezirksverordnetenversammlung zurückgepfiffen. Die Zählgemeinschaft aus SPD und Grünen hat einen Antrag verabschiedet, wonach die Veranstaltung verschoben werden soll. Zunächst wollten die Politiker im Unterausschuss Bibliotheken des Kulturausschusses selbst über das Thema diskutieren. Die Bürgerversammlung wird erst Ende Februar stattfinden.

"Wir sind überhaupt nicht gegen eine Beteiligung der Bürger", stellt die Grünen-Verordnete Elisabeth Kiderlen klar. Das Thema Bibliotheken sei allerdings so komplex, dass darüber "in Ruhe und ohne Druck" erst einmal in den parlamentarischen Gremien diskutiert werden müsse. Mit der Frage nach einer neuen Bibliothek im Hertiehaus sei schließlich auch zu bewerten, wie es mit der Gertrud-Kolmar-Bibliothek in der Pallasstraße und der Gerhart-Hauptmann-Bibliothek in Friedenau weitergehen könnte. "Wir hatten die entsprechenden Zahlen bisher gar nicht vorliegen", beklagt Kiderlen. "Also können wir noch nicht darstellen, was wir und der Bezirk uns zumuten können." Die jetzt vom Kulturamt vorgelegten Daten müssten erst einmal ausgewertet werden. "Wir wollen zwei oder drei valide Varianten erarbeiten, die sich zur Diskussion stellen lassen. "Alles andere hebelt den parlamentarischen Prozess aus, der doch immerhin auch seine Berechtigung hat." Und den Bürgern würden möglicherweise Möglichkeiten aufgezeigt, die sich dann doch nicht realisieren ließen.

Ganz anders sieht das die CDU und sprechen von einem "Maulkorb" für ihre Stadträtin. Es sei, so der Verordnete Christian Zander, ein "fataler Fehler", wenn die Bürger erst dann informiert würden, wenn die Politik schon Vorentscheidungen getroffen habe.

Die Idee einer Bibliothek im angemieteten Hertie-Kaufhaus gibt es seit Jahren, denn die Entwicklung im Bezirk stagniert. Die Theodor-Heuss Bibliothek in der Hauptstraße zum Beispiel ist zu klein, um etwa Gruppenangebote entwickeln oder neue Medien im angemessenen Umfang anbieten zu können.

Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.