Rathausgeburtstag wird nur vier Monate lange gefeiert
Bis vor Kurzem ging das Bezirksamt davon aus, dass es im Jubiläumsjahr 2014 überhaupt keine Veranstaltungen zum Rathausgeburtstag würde geben können. Weil Mitarbeiter der Bezirksverwaltung aus dem Rathaus Friedenau mit an den John-F.-Kennedy-Platz ziehen sollen, werden hier Umbau- und Brandschutzmaßnahmen nötig. Vor allem die Veranstaltungsräume, so der bisherige Stand, würden deshalb nicht zur Verfügung stehen.
Auf Nachfrage des CDU-Verordneten Christian Zander teilte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) in der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nun allerdings mit, dass sich die Arbeiten bis in den April verschieben würden. Glück im Unglück sozusagen. Denn nun kann das Rathausjubiläum zumindest in den ersten Monaten des kommenden Jahres gefeiert werden. Wie Schöttler erläuterte, sei für den April beispielsweise eine Fotoausstellung im Rathausfoyer geplant.
Diese werde "nicht die üblichen Aufnahmen aus dem Rathaus zeigen, sondern vielmehr den Blick auf wenig beachtete Details, Kurioses und kaum zugängliche Bereiche öffnen", so die Bürgermeisterin. Außerdem soll es, ebenfalls im April, einen Festakt mit rund 200 eingeladenen Gästen im Willy-Brandt-Saal geben.
Im gleichen Monat plant das Bezirksamt zudem ein Open-Air-Konzert vor dem Rathaus. Auch auf dem John-F.-Kennedy-Platz ist der Zeitraum für Veranstaltungen im kommenden Jahr knapp bemessen. Eigentlich sollte die Aufwertung des Platzes, die eben wegen des Jubiläums in Angriff genommen worden war, vor 2014 abgeschlossen sein. Nun wird ironischerweise genau im Geburtstagsjahr gebuddelt.
Das Bezirksamt plant unter anderem deshalb auch einige ortsunabhängige Aktionen zum Rathausjubiläum. So wird die Untere Denkmalschutzbehörde im Januar ein Buch zur Geschichte des Gebäudes herausgeben, zudem soll eine Gedenkmünze aufgelegt werden, die das Bezirksamt als offizielles Präsent wird verwenden können. Ein eigens entworfenes Logo soll im Jubiläumsjahr vor allem auf Briefköpfen für das Rathaus werben.
Bildungs- und Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) versuchte, die Unwägbarkeiten zum Jubiläumsjahr als historische Konstante auszulegen: "Der Betrieb des Schöneberger Rathaus im Jahr 1914 konnte aufgrund äußerer Umstände auch nicht wie geplant aufgenommen werden." Zum Glück sind die äußeren Umstände diesmal kein Weltkrieg.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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