Statt Abriss wird erst mal entkernt: Aus dem Postamt muss erst der Asbest raus

Symbolik für den Zuschauer: Verantwortliche, Bauherren und Lokalpolitiker entfernen das Absperrgitter. | Foto: Ulrike Kiefert
2Bilder
  • Symbolik für den Zuschauer: Verantwortliche, Bauherren und Lokalpolitiker entfernen das Absperrgitter.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. Die Tage des Posthauptgebäudes an der Ecke Klosterstraße und Ruhlebener Straße sind gezählt. Doch bevor die Bagger dem Gebäude den Garaus machen, stehen drinnen erst mal Entkernungsarbeiten an.

Draußen am ehemaligen Postamt prangt noch der gelbe Schriftzug: „Wir sind umgezogen“. Von drinnen hört man ein Poltern. Glasscheiben klirren. Viel mehr Hinweise auf den beginnenden Abriss des Posthauptgebäudes gibt es indes nicht. Kein Gerüst, keine Bagger, keine Abrissbirne – dabei waren die für den 6. Februar eigentlich groß angekündigt. Das erste sichtbare Zeichen, dass sich am Schandfleck in zentraler Lage endlich etwas tut, sollten die Bagger sein.

Doch bevor die Greifer der unansehnlichen Postruine den Garaus machen können, muss das Gebäude erst mal entkernt werden. Deshalb sei noch kein schweres Gerät zu sehen, sagte Wolfgang Heid, Sprecher der Geschäftsführung der Mannheimer FAY Projects GmbH am Montag beim Pressetermin mit allen am Projekt Beteiligten, also vom Bezirksamt über die Planer bis zu den Bauherren. Ein weiterer Grund für die fehlenden Bagger: Man will die Fledermäuse in ihrem Winterschlaf nicht stören, die wohl zahlreich in der Ruine nisten sollen. Ende März soll es dann aber mit dem Abbruch losgehen, kündigte Heid an.

Lärm und Erschütterungen müssen überwacht werden

Bis dahin wird das Gebäude nicht nur entkernt, sondern auch dekontaminiert. „Momentan sind wir bei der Asbestentsorgung im Obergeschoss“, informierte der technische Projektleiter Jörg Baresel von der Aalener Merz Objektbau GmbH & Co KG, die das Gelände im März 2016 mit FAY Projects gekauft hatte und jetzt zum Stadtquartier „Spandauer Ufer“ entwickelt. Auch Dielenwände und Asbestleitungen müssen gesondert entsorgt werden. Erst dann kann das Posthauptgebäude dem Erdboden gleichgemacht werden. Das Untergeschoss allerdings bleibt im Boden, sagte Jörg Baresel, und werde nur verfüllt. Vor dem Neubau müssen außerdem die Abwasserdruckleitungen der Wasserbetriebe verlegt werden. Lärm und Erschütterungen werden während des Abbruchs überwacht. Denn auf dem Areal betreibt die Telekom noch ihre „Ortsvermittlungsstelle“ mit Daten- und Telefonleitungen und die reagieren sensibel auf Vibrationen.

Bis Mitte Mai soll der Teilabbruch des Postgeländes beendet sein. Ende Mai oder Anfang Juni sind interessierte Spandauer dann zum „Tag des offenen Grundstücks“ auf das Gelände geladen. Ein genaues Datum steht wie berichtet noch nicht fest. uk

Symbolik für den Zuschauer: Verantwortliche, Bauherren und Lokalpolitiker entfernen das Absperrgitter. | Foto: Ulrike Kiefert
Das Posthauptgebäude wird erst mal entkernt. | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 761× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 923× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.