Kostenexplosion bei Betriebskosten
Viele Spandauer Mieter wurden mit hohen Betriebskostenabrechungen konfrontiert

Schock vor Weihnchten. Egal, wo die Menschen wohnen, die meisten Mieter haben wenige Tage vor dem Fest ihre Betriebskostenabrechnung erhalten und müssen nun hohe Nebenkosten finanzieren. | Foto:  Thomas Frey
  • Schock vor Weihnchten. Egal, wo die Menschen wohnen, die meisten Mieter haben wenige Tage vor dem Fest ihre Betriebskostenabrechnung erhalten und müssen nun hohe Nebenkosten finanzieren.
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Kurz vor Weihnachten drängten viele Mieter in die Sprechstunde des Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzbundes (AMV). Grund waren die hohen Betriebskostenabrechnungen für 2022. Viele vermuteten einen Berechnungsfehler.

Doch die Abrechnung stimmte in den meisten Fällen, berichtete Marcel Eupen, Vorsitzender des Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzbundes (AMV). Vielmehr übermittelten die Abrechnungen mit einiger Verspätung jetzt schwarz auf weiß, worauf vor allem 2022 immer wieder hingewiesen wurde. Wegen der gestiegenen Energiepreise in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine muss fast jeder Haushalt mit Mehrkosten speziell für Heizung und Warmwasser rechnen. Und die belaufen sich teilweise auf mehrere tausend Euro.

Das Fatale sei außerdem, dass die Mieter nicht nur hohe Nachzahlungen zu leisten hätten, häufig müssten sie darüber hinaus gestiegene Vorauszahlungen für das Jahr 2024 leisten, erklärte Marcel Eupen. Manche Miete steige allein dadurch um mehr als 200 Euro im Monat.

Das Problem herrsche flächendeckend im Bezirk. Es gebe keine besonderen Schwerpunkte, betroffen seien sowohl Mieterinnen und Mieter privater Eigentümer oder Immobilienkonzerne als auch die von landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Die Nachzahlungen summierten sich und lägen häufig im vierstelligen Bereich bis zu fast 6500 Euro. Selbst wenn ein Haushalt weniger Heizenergie verbraucht habe, was viele getan hätten, müssten sie finanzielle Mehrbelastungen tragen.

Viele Menschen seien mit dieser Situation überfordert, hat Eupen beobachtet. Einige würden dies ganz offen sagen, andere seien eher still, „aber man sieht ihnen an, wie verzweifelt sie sind“.

Eine gewisse Entlastung bedeute da der Mieterhöhungsstopp für die landeseigenen Unternehmen, erklärt Eupen. Er laufe jedoch am 31. Dezember aus. Der AMV-Vorsitzende fordert daher vom Senat, den Stopp um mindestens ein Jahr zu verlängern. Denn wenn zu den gestiegenen Nebenkosten auch noch eine Erhöhung der Kaltmiete hinzukomme, sei das gesellschaftspolitisch ein gefährlicher Zündstoff.

Dass die Abrechnungen viele Mieter vor große Herausforderungen stellen, scheint auch manchen Vermietern bewusst zu sein. „Was können Sie tun, wenn Sie eine Nachzahlung nicht auf einmal begleichen können?“, ist zum Beispiel in einem Schreiben der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag zu lesen. Die Antwort: „Wenden Sie sich dazu bitte umgehend schriftlich an unser Service-Center“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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