Nicht jeder Wunsch wird erfüllt
Auch 2022 müssen beliebte weiterführende Schulen künftige Siebtklässler abweisen

Eltern, deren Kinder nach den Sommerferien auf eine Oberschule wechseln, haben nach dem 3. Juni per Post einen Bescheid bekommen, ob es mit einer der angegebenen Wunschschulen geklappt hat und falls nicht, welche andere Schule für die Aufnahme vorgesehen ist.

Die Schulplatzvergabe dürfte sich auch in diesem Jahr für viele Schülerinnen und Schüler wieder zu einem Lotteriespiel entwickelt haben. Vor allem dann, wenn sie sich bei einer der angesagten Schulen angemeldet haben. Dabei handelt es sich erneut um die schon lange "üblichen Verdächtigen".

Absoluter Spitzenreiter ist einmal mehr die Martin-Buber-Oberschule. Sie kann für das neue Schuljahr 156 Plätze anbieten, hat aber 375 Anmeldungen. Die Nachfrage ist also zwei Mal so hoch wie die vorhandenen Kapazitäten.

Nicht ganz so extrem, aber immer noch einen klaren Überhang gibt es bei der Carlo-Schmid- und der Bertolt-Brecht-Oberschule. Die Carlo-Schmid- hat auch 156 Plätze und 208 Anmeldungen. Die Bertolt-Brecht kann 208 Siebtklässler aufnehmen, 272 wollen aber auf diese Schule.

Die Zahlen für diese drei besonders nachgefragten Schulen waren relativ leicht zu erhalten. Im krassen Gegensatz dazu stand die Bereitschaft, Auskunft über die Zahlen der übrigen Schulen und erst recht jenen zu geben, für die ein weitaus geringeres Interesse besteht. Die weniger nachgefragten Standorte sollten durch eine Veröffentlichung nicht noch weitere Probleme bekommen, lautete unter anderem die Begründung für die Zurückhaltung. Dabei war gar nicht daran gedacht, sie namentlich zu nennen. Aber so viel kann gesagt werden: Es gibt auch in Spandau weiterführende Schulen, die lediglich Anmeldezahlen im niedrigen zweistelligen Bereich vorweisen können. Die vorhandenen Schulplätze werden aber trotzdem belegt, weil es viele Schülerinnen und Schüler gibt, die an keiner ihrer angegebenen Wunschschulen angekommen sind.

Die Gesamtzahl an Schulplätzen beträgt laut dem Schulamt rund 1950. 1320 gibt es an den Sekundarschulen, etwa 630 Plätze an den Gymnasien. Bei letzteren reicht die Kapazität nicht, um alle Anmeldungen aus dem Bezirk aufzunehmen. 31 Schülerinnen und Schüler werden deshalb Plätze an zwei Gymnasien im Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf "angeboten".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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