Liebhaber auf Abwegen bei Elektra
"Etwas unmoralisch" nennen die Theaterleute von Elektra ihr neues Stück, die Komödie "Türschlosspanik" von Inka Hahn und Frank Knittermeier. Schließlich steht im Mittelpunkt Katharinas Bedarf an Männern. Katharina ist zwar verheiratet. Doch weil sich ihr Mann mehr für seinen Angelsport als für seine Angetraute interessiert, holt sie sich diverse männliche Abwechslung zwar nicht ins Ehebett, was ihr heilig ist, aber auf die Wohnzimmercouch.
Dort ist es aber offenbar so unbequem, dass einer der Liebhaber einen Schwächeanfall erleidet - von Katharina und ihrer hinzu gerufenen besten Freundin als Ableben fehlinterpretiert. Die beiden machen sich daran, die "Leiche" zu beseitigen. Das ist nicht ganz einfach, denn die Wohnungsklingel ist auf Sturm abonniert - mal will der Zeuge Jehovas bekehren, dann der Fensterputzer frisches Wasser, der Heizungsableser die Zahlen, der Antiquitätenhändler ein Verkaufsgespräch über ein Gemälde.
Die Tür klappt ständig, die Beseitigung des verunglückten Liebhabers aber auch. Nur ist der gar nicht tot, und steht dann irgendwann auch vor der Tür. Türschlosspanik ist leichte Unterhaltung, die in der Regie von Caren Lehmann und Horst Kiener auch die richtige Geschwindigkeit aufnimmt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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