Konzept zur Präsentation des NS-Kunstwerks steht
Thorak-Pferde werden auf der Zitadelle Spandau getrennt

Die sogenannten Thorak-Pferde werden demnächst auf der Zitadelle erwartet.

Das Kunstwerk, das aus zwei aus Bronze gefertigten Tierskulpturen besteht hat eine toxische Geschichte. Die Pferde befanden sich einst an der Gartenseite der Neuen Reichskanzlei von Adolf Hitler an der Voß- und Wilhelmstraße. Sie wurden vom Bildhauer Josef Thorak gestaltet, der zu den bevorzugten Künstlern im NS-Staat gehörte. Nach 1945 befanden sich die Skulpturen an verschiedenen Orten.

Auf der Zitadelle soll eines der Pferde Teil der Ausstellung "Enthüllt - Berlin und seine Denkmäler" werden, die sich mit Kunst im öffentlichen Bereich auseinandersetzt – auch häufig umstrittener. Es wird in dem Raum platziert, in dem bereits nationalsozialistische Denkmalbeispiele vorhanden sind, erklärte Kulturstadtrat Frank Bewig (CDU). Vorgesehen seien außerdem vertiefende Textinformationen.

Das zweite Pferd soll in einem Schaudepot in der Bastion Königin seinen Platz finden, das derzeit vorbereitet wird. Dort wird es mit anderen umstrittenen Objekten gezeigt, und zwar im Rahmen von Begleitveranstaltungen zum Thema "Umgang mit problematischer Erinnerungskultur". Anders als bei "Enthüllt" ist dieser Bereich nur im Rahmen von Führungen, Workshops oder besonderen Veranstaltungen wie dem Tag des offenen Denkmals, geöffnet.

Ab wann die Thorak-Pferde der Öffentlichkeit gezeigt werden können, steht derzeit noch nicht fest. Geplant ist ab diesen Herbst.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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