So viele Würdigungen wir noch nie
Spandau ehrt 2022 erstmals gleich acht Personen mit der goldenen Ehrennadel
Für besonderes Engagement verleihen die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt seit 2001 die Goldene Ehrennadel, die höchste Spandauer Würdigung, an fünf oder sechs Personen in einem Jahr. Bei der Auszeichnung 2022, die am 29. November im Gotischen Saal der Zitadelle stattfand, waren es sogar acht.
Die Ehrennadel ging an folgende Frauen und Männer. Regine Maaß (71) und Wolfgang Langkau (73). Das Paar ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich beim SC Siemensstadt tätig. Es gibt viele Vereinsveranstaltungen, die sie organisiert und begleitet haben wie den Units Sports Day, das Schauturnen, Kids Aktiv, Familiensportfest oder Weihnachtssingen. Besonders gewürdigt wurde ihr Einsatz in den vergangenen Monaten. Seit Beginn des Ukraine-Krieges engagiert sich das Paar für Geflüchtete aus dem überfallenen Land vor allem in den Spendenausgabestelle am Lenther Steig. Dort geht es nicht nur darum, Sachspenden zu verteilen, sondern auch um Zuhören und Mitgefühl zeigen.
Brigitte Ahlfeldt (76) engagierte sich fast 30 Jahre lang im Ruder-Club Phönix. Von 1993 bis 2012 und noch einmal zwischen 2016 und 2021 war sie Schriftführerin und Vorstandsmitglied. Die gelernte Bibliothekarin ist aber auch ehrenamtliche Leiterin der Schulbücherei der Grundschule am Ritterfeldund, sie fördert das Schulorchester durch Spenden, gehört dem Förderkreis der Stadtbibliothek an und ist ehrenamtlich im Kladower Forum tätig. Sogar den Buddy-Bären am Kladower Hafen hat Brigitte Ahlfeldt 2017 gestiftet.
Gert Kaczmarek (67). Seit 2016 ist er Leiter der Ausgabestelle von Laib und Seele in der Schönwalder Straße. Jeden Montag werden dort rund 400 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Bereits vor dieser Aufgabe war Gert Kaczmarek ehrenamtlich engagiert. Außerdem hat er in den vergangenen Monaten Hilfstransporte für die Ukraine organisiert und begleitet.
Andreas Wunderlich (65). Er wurde vor allem als Manager des Altstadtmanagements und damit auch vieler Projekte und Veränderungen im Spandauer Zentrum bekannt. Gleiches gilt aber auch für seinen sozialen Einsatz als Gründungsmitglied des Lions Club Berlin-Spandau und dessen Spendenaktionen unter anderem für das Gotische Haus, die Suppenküche Spandau oder für Geflüchtete.
Jürgen Hilpisch (65). Er kommt 1996 als Siemens-Manager nach Spandau und wird neben seinem Beruf Elternvertreter und Unterstützer des Fördervereins an den Schulen seiner Kinder. 2013 lernt Jürgen Hilpisch den Leiter der Musikschule kennen. Daraus folgt ein Engagement im dortigen Förderkreis und inzwischen als Vorsitzender. Das Anschaffen von Instrumenten, der Schüleraustausch mit den Partnerstädten, die Kooperation mit Schulen oder das Finanzieren von Auftritten gehören zu den Dingen, um die sich der 65-Jährige in seinem Ehrenamt immer wieder einsetzt.
Thorsten Hanf (62) ist seit 2014 Vorsitzender des TSV Spandau 1860, Ernährungsberater und bietet Führungen auf der Zitadelle an. Er war in den 90er-Jahren Geschäftsführer der Sportschützen 1952 und Gründer des Bundes Deutscher Sportschützen, hat einst den Deutschen Seglertag organisiert und zeitweise das Altstadt-Theater und die Freilichtbühne an der Zitadelle geleitet, den Verein City Management Spandau gegründet, kümmerte sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Bezirkssportbundes und war Geschäftsführer der Historischen Spandauer Stadtgarde. Es hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten einiges im Bezirk verändert und Thorsten Hanf war fast immer irgendwo mit dabei.
Reinhard Müller (63). Wer in Spandau mit Musik zu tun hat, kommt an Reinhard „Reini“ Müller kaum vorbei. Der Mann hat Generationen von Schülern in diesem Fach unterrichtet, zuletzt an der Grundschule am Amalienhof. Außerdem ist er unter anderem Kopf der weit über den Bezirk hinaus bekannten Band „Rock 59“ und seit 30 Jahren als Leiter des Weihnachtskonzerts der Spandauer Grundschulen, das am Sonnabend vor dem zweiten Advent nach zweijähriger Corona-Zwangspause wieder in der Nikolaikirche stattfand. Ein Vierteljahrhundert hat Reinhard Müller die Spandauer Rock- und Popwerkstatt betreut und bereits in den 1980er Jahren Umsonst- und Draußen Konzerte organisiert. Anfang dieses Jahres hat sich Reinhard Müller als Lehrer in den Ruhestand verabschiedet. Er bleibt aber dem Bezirk weiter als Musikpädagoge und Musiker erhalten.
Acht Menschen, die auch stellvertretend für alle, die sich tagtäglich im Bezirk ehrenamtlich engagieren, mit der Ehrennadel ausgezeichnet werden, erklärte Bürgermeisterin Dr. Carola Brückner (SPD) bei der Verleihung. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten wäre ihr Einsatz „der Goldstaub für unsere Gesellschaft“.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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