Messlatte hängt tiefer: Streit um Stellenausschreibung für Frauenbeauftragte beendet

Der Streit um die Stellenausschreibung für eine neue Frauenbeauftragte ist beigelegt. Das Bezirksamt senkt die Messlatte im Anforderungsprofil.

Ist ein Hochschulabschluss im Fach „Gender Studies“ ein Muss, um Frauenbeauftragte zu werden? Das Bezirksamt sagt Ja, die Frauenvertreterin im Rathaus aber hat beim Rechtsamt Widerspruch eingelegt. Denn mit diesem Anforderungsprofil seien viele qualifizierte Bewerberinnen von vornherein ausgeschlossen, so das Gegenargument. In der Folge blieb die Stellenausschreibung liegen und der Stuhl der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus leer.

Seit April 2017 ist die Stelle unbesetzt, was in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vor allem Grüne und Linke monierten. So warfen sie dem Bezirksamt vor, nicht genug zu tun, um die Stelle zügig nachzubesetzen.

Drei Jahre Berufserfahrung sind gefordert

Im Dezember machte die Senatsverwaltung für Gleichstellung dem Bezirksamt schließlich einen Vorschlag zur gütlichen Einigung. Diesem ist das Bezirksamt gefolgt, wie Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) in der letzten BVV auf eine mündliche Anfrage von Linken-Fraktionschef Lars Leschewitz mitteilte. Demnach lässt die Stellenausschreibung jetzt auch Fachhochschulabschlüsse in Sozialpädagogik und sozialen Berufen zu, um ältere Bewerberinnen nicht zu diskriminieren, denn den Bachelor-Abschluss im Fach Gender Studies (Geschlechterstudien) gibt es noch nicht lange. Erlaubt ist in der Ausschreibung eine zusätzliche Anforderung und zwar Erfahrungen von mindestens drei Jahren in der Frauen- und Gleichstellungsarbeit. Die neue Stellenausschreibung ist bereits fertig, wird in den Beteiligungsgremien aber noch bis Anfang März die Runde drehen. Spandaus vorige Frauenbeauftragte Annukka Ahonen hatte sich nach drei Jahren in die Senatsverwaltung verabschiedet. Vor ihr gab es jahrelang keine Frauenbeauftragte.

Eine Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte ist sowohl Ansprechpartnerin für die Bürger als auch für das Bezirksamt und zwar zu allen Themen der Gleichstellung von Mann und Frau.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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