Kritik an den Zuständen im Sommerbad Spandau-Süd
Die Kunden hätten hier eine Baustelle und teilweise unzumutbare Bedingungen vorgefunden, wetterte der SPD-Bezirksverordnete Jürgen Kessling beim Besuch des Sportausschusses am 25. August. "So werden Gäste vergrault."
Kesslings Kritik deckte sich mit den Aussagen, die Besucher gegenüber dem Spandauer Volksblatt machten. Beklagt wurden dabei nicht nur die teilweise abgesperrten Außenbereiche, sondern unter anderem auch nicht nachvollziehbare Wassertemperaturen. Hatte das Becken manchmal lediglich 18 Grad, wurden die Schwimmer unter der Dusche mit einer "Hitzekur" konfrontiert, hieß es beispielsweise in einem Leserbrief.
Während die warme Brause vor allem auf die noch stattfindenden Bauarbeiten zurückgeführt wurde, waren die wechselnden Celsiusgrade im Bassin ein Resultat der energetischen Sanierung. Denn das Wasser im Freibad wird jetzt durch eine Solaranlage beheizt. Mit dem Resultat, dass es ausgerechnet an Sonnentagen ziemlich warm, bei kühlerer Witterung dagegen eher kalt war. Logischer wäre natürlich das Gegenteil. Ändern lässt sich das aber, auf Grund fehlender Speicherkapazität, erst einmal nicht.
Die Temperatur auf andere Weise zu erhöhen, mache wirtschaftlich keinen Sinn, meint Bäderbetriebe-Sprecher Matthias Oloew. "Wenn die Luft nicht warm ist, kommen auch weniger Leute ins Bad." Außerdem würde gerade das riesige Becken in Spandau-Süd dafür einen enormen Aufwand verursachen.
Dass es dort zu gewissen Einschränkungen kommen würde, sei ebenfalls von vornherein klar gewesen, findet Oloew. Er betont deshalb lieber "dass wir Wort gehalten und das Bad geöffnet haben" - wenn auch erst Ende Juni. Und die Besucherzahlen seien nach bisherigen Erkenntnissen in Spandau-Süd nicht hinter denen anderer Standorte zurückgeblieben. "Der Juli war dort wie insgesamt ganz gut, anders als der August, als der Sommer gefühlt schon zu Ende war."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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