Grüner, und ein bisschen poppiger
Planer sammeln Ideen zum Staaken-Center-Vorplatz

Langweilig und wenig einladend: Anwohner stellen sich den Vorplatz viel schöner vor.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Wie könnte der Vorplatz des Staaken-Centers einmal aussehen? Bei einem Spaziergang durch den Kiez sagten Anwohner den Planern ihre Meinung.

Üppiges Grün, blühende Beete, ein plätschernder Brunnen und bunte Geschäfte: Der Vorplatz des Staaken-Centers an der Obstallee könnte für Jung und Alt richtig schön aussehen. Doch er wirkt alles andere als einladend. Es gibt keine Blumeninseln und keine Bänke, dafür reichlich Schmuddelecken.

Trotzdem ist der Platz eine wichtige Anlaufstelle für die Bewohner im Kiez. Wer ins Staaken-Center zum Einkauf will, in den Stadtteilladen oder die Bibliothek, der muss hier rüber. „Früher konnte man hier noch draußen sitzen. Jetzt trauen sich ältere Anwohner abends nicht mehr über den Platz, vor allem wegen der Trinker“, sagt Rentnerin Petra Winter. „Dabei könnte das hier mal ein richtig schöner Platz werden“, ergänzt Sven aus der Obstallee seine Mutter.

Machbarkeitsstudie
soll Bürgerideen berücksichtigen

Das soll auch passieren. Die Umgestaltung des Vorplatzes und der Kreuzung Obstallee und Magistratsweg untersucht gerade eine Machbarkeitsstudie, die auch die Ideen und Wünsche der Anwohner aufgreifen will. Darum gab es kürzlich einen Kiezspaziergang mit dem beauftragten Planungsbüro „stadtraum“. Mit von der Partie: Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes Spandau und des Stadtplanungsbüros „Jahn, Mack & Partner“. Letztes betreut im Auftrag des Bezirksamtes das gesamte Stadtumbau-West-Fördergebiet Staaken vom Brunsbütteler Damm bis zur Heerstraße, einschließlich der Siedlungen Rudolf-Wissell und Obstallee.

Knapp 40 Anwohner spazieren mit an dem Tag. Aufgeteilt in zwei Gruppen geht es vom verkehrsberuhigten Bereich der Obstallee vorbei am Staaken-Center über den Magistratsweg bis zum „Nahkauf“, dort einmal drumherum und wieder zurück zum Vorplatz. Unterwegs stellt Verkehrsplaner Winfried Müller-Brandes von „stadtraum“ viele Fragen. Sind die Gehwege breit genug und barrierefrei? Sollte es mehr oder lieber weniger Parkbuchten geben? Wo fehlen Querungshilfen, und liegen die Bushaltestellen optimal? Wo sollen Bänke, Blumenbeete und Fahrradständer hin, welche Geschäfte werden vermisst, und wo existieren sogenannte Angsträume?

Papierkörbe, Laternen
und Bänke gewünscht

Aus den Anwohnern sprudeln Kritik und Ideen nur so heraus. „Das muss alles grüner und ein bisschen poppiger werden“, sagt eine Frau. „Mich stört, dass hier regelmäßig Windeln aus den Fenstern fliegen“, sagt eine andere. Ein älterer Herr fügt hinzu: „Mehr Papierkörbe und Laternen wären schön.“ Weitere Wünsche: mehr Kurzzeitparkplätze statt langes Parken, eine öffentliche Toilette im Staaken-Center, eine Spielstraße, auf der Kinder auch spielen können, mehr Marktstände, und dass die Bushaltestelle am Magistratsweg näher an das Staaken-Center rückt. Auch bunte Fassaden und ein paar Spielgeräte für Kinder könnten laut Anwohnern die Qualität des Umfeldes verbessern. „Vor dem Nahkauf zum Beispiel ist ein schöner, schattiger Platz“, sagt Renate Paul. „Aber man kann hier nicht sitzen.“ Deshalb schlägt sie Baumbänke vor. Renate Sperling, die im Kiez jeder als Geschäftsführerin des Stadtteilzentrums kennt, wünscht sich den alten Brunnen auf dem Vorplatz zurück, attraktivere Geschäfte und eine schöne Eisdiele. „Das würde mehr Menschen anlocken und die Kaufkraft stärken im Kiez.“

Winfried Müller-Brandes schreibt alles mit – auch, dass Radwege fehlen und die Kreuzungsbereiche aus seiner Sicht zu viel Platz wegnehmen. „Wir müssen schauen, was wir verändern können und das mit den verschiedenen Behörden und Eigentümern absprechen“, sagt Müller-Brandes. Denn der Vorplatz zum Beispiel gehört dem Einkaufszentrum, ist also privat, ebenso wie der kleine Platz vor dem Nahkauf. Oder das Grundstück, auf dem das neue „Zentrum für Bildung und Gesundheit“ entstehen soll. Über den Flächenankauf verhandelt das Bezirksamt immer noch mit dem Wohnungsunternehmen ADO. „Was die anderen privaten Flächen betrifft, so hoffen wir, dass sich die Eigentümer an der Umgestaltung finanziell beteiligen, denn anders geht es nicht“, sagt Nadine Fehlert vom Büro „Jahn, Mack & Partner“.

Geduld ist gefragt

Wie aber geht es im Zeitplan weiter? Die Wünsche der Anwohner fließen jetzt in die Machbarkeitsstudie ein. Die soll dann Ende des Jahres erneut öffentlich vorgestellt werden. 2019 will das Bezirksamt mit den Planungen beginnen, rund 1,3 Millionen Euro sind dafür beantragt. Bis Vorplatz und Kreuzung umgestaltet sind, braucht es dann noch drei bis vier Jahre, schätzen die Planer.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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