Im Steglitzer Rathaus blüht der Drogenhandel

Steglitz. Das Rathaus Steglitz ist in den vergangenen Wochen zum Drogenumschlagplatz geworden. Auf dem Herren-Klo in der ersten Etage und dem Behinderten-WC im dritten Stock wurde gedealt, was das Zeug hält.

Seit Monaten florierte der Drogenhandel im Amtsgebäude an der Schloßstraße. Es wurde gedealt und konsumiert, in den Toiletten wurden Wände beschmiert und randaliert. Seit Februar nahmen die Pförtner eine "gewisse Drogenszene" wahr, erklärt Immobilienstadtrat Michael Karnetzki (SPD) auf Nachfrage der Berliner Woche. "In den Toiletten wurden Blut und Spritzen gefunden und Verunreinigungen festgestellt", sagt Karnetzki. Die Polizei wurde eingeschaltet und der Wachschutz verstärkt.

Mit Sofortmaßnahmen soll der Drogenkonsum und der Drogenhandel unterbunden werden. Bis zum 8. Mai ist der zusätzliche Wachschutz im Einsatz. Zusätzlich heißt in diesem Fall, dass nun nicht mehr wie üblich nur ein Wachmann zum Bewachen der Bezirkskasse im Einsatz ist, sondern ein weiterer Wachmann insbesondere die Toiletten kontrolliert.

Darüber hinaus werden die Öffnungszeiten des Rathauses übergangsweise den Öffnungszeiten der Bezirkskasse und des Bürgeramtes angepasst. Das teilt das Bezirksamt in einer Pressemitteilung mit. Das Amtsgebäude ist von Montag bis Mittwoch von 8 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr sowie Freitag von 8 bis 14 Uhr offen. Zu den anderen Zeiten bleiben die Türen für die Öffentlichkeit verschlossen. Zudem erhält das Behinderten-WC in der dritten Etage eine sogenannte Europaschließung. Der Schlüssel wird in der Pförtnerloge deponiert.

Die Maßnahmen wurden bis 8. Mai befristet, um die Situation dann neu zu bewerten. Schon die ersten Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt, sagt der Stadtrat. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir die Maßnahmen wie Wachschutz und eingeschränkte Öffnungszeiten dann noch benötigen", sagt Michael Karnetzki.

Bei einer Stippvisite der Berliner Woche im Rathaus Steglitz machten nur noch Hinweisschilder auf die Sofortmaßnahmen aufmerksam. Die Toiletten waren unverschlossen und auch ein Wachmann war weit und breit nicht zu sehen.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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