Milieuschutz für drei Kieze
Gutachter empfehlen Maßnahmen gegen Luxussanierung in Steglitz

Drei Wohnquartiere im Steglitzer Raum sollen als Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden.  | Foto:  K. Rabe
  • Drei Wohnquartiere im Steglitzer Raum sollen als Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die soziale Erhaltung von Kiezen durch Milieuschutz ist auch in Steglitz-Zehlendorf seit langem ein Thema. Schon im Jahr 2015 hat die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, eine Voruntersuchung zu initiieren, um mögliche Milieuschutzgebiete zu ermitteln. Jetzt haben Gutachter drei Gebiete in Steglitz empfohlen.

Dabei handelt es sich um die Kieze Mittelstraße, Feuerbachstraße und Gritznerstraße-Nord. Diese Wohnquartiere sollen vor Luxussanierung und der Umwandlung in Eigentumswohnungen geschützt werden. „Wir freuen uns, wenn hier im Resultat Mietern ein besserer Schutz gegen Verdrängung geboten werden kann. Damit bleibt auch weiterhin die soziale Mischung und Vielfalt in unserem Kiezen bestehen und Steglitz-Zehlendorf wird nicht zur Heimat nur für die Reichen und Schönen“, erklärt Bernd Steinhoff, Vorsitzender der Grünen-Fraktion. Es müsse eine Selbstverständlichkeit sein, „dass alle, die Berlin am Laufen halten, sich hier auch die Miete ihrer Wohnung leisten können“, sagt Steinhoff.

Die soziale Erhaltung von Kiezen auch in einem Bezirk wie Steglitz-Zehlendorf ist ein langjähriges Anliegen der grünen Fraktion. Bereits im März 2015 hatte die Fraktion den Prozess zur Erlangung eines Milieuschutzes und damit aktive Maßnahmen gegen Luxussanierungen und Verdrängung der alteingesessenen Bewohner gegen viele Widerstände angestoßen. Im Vorfeld mussten zunächst „Meilensteine“ wie Voruntersuchung mit Grobscreening, die anschließende Auswertung und das Feinscreening bewältigt werden. Jetzt liegt das Gutachten für die drei Gebiete vor. Erstellt wurde es von der „LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbH“.

Um den Erlass einer sozialen Erhaltungsverordnung rechtssicher zu begründen, musste unter anderem auch eine repräsentative Haushaltsbefragung von der beauftragten LPG durchgeführt werden. Diese fand im vergangenen Sommer statt. Bei der freiwilligen und anonymen Umfrage wurden Informationen zur Wohn- und Lebenssituation der Bewohner ermittelt. So ging es beispielsweise um die Nutzung von sozialen Einrichtungen, die Verkehrsinfrastruktur und das nachbarschaftliche Zusammenleben. In Berlin gibt es bereits rund 70 Milieuschutzgebiete. Die meisten davon befinden sich im Zentrum der Stadt. Steglitz-Zehlendorf ist neben Marzahn-Hellersdorf der einzige Bezirk, in dem es noch keinen Milieuschutz gibt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 127× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 914× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 584× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.084× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.970× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.